Insgesamt hat der Iran im Rahmen eines bilateralen Handelsabkommens eine Tanker-Flotte von fünf Schiffen auf den Weg nach Venezuela gebracht.
Als Zeichen der Dankbarkeit und des Zusammenhalts wird den iranischen Tankern ab dem Zeitpunkt der Erreichung der ausschließlich Venezuela zuzurechnenden maritimen Wirtschaftszone jeweils eine Eskorte zur Verfügung gestellt, auch als Zeichen des Dankes aus Caracas an das iranische Volk für seine Hilfe. Die "Forest" wird seit Sonntag mit dem Einlaufen in die venezolanischen Hoheitsgewässer neben den Kampfjets auch vom Zerstörer PO-13 Ye’kuana der venezolanischen Marine auf dem Weg zu ihrem Zielhafen eskortiert. Auch die "Fortune", der erste iranische Tanker, der Venezuela erreicht hatte, wurde von einer militärischen Eskorte begleitet.
Die fünf iranischen Tanker bringen Venezuela insgesamt schätzungsweise mehr als 1,5 Millionen Barrel Benzin. Wie Reuters berichtete, hat gestern der dritte iranische Tanker, die "Petunia", die ausschließlich Venezuela zuzurechnende Wirtschaftszone erreicht.
Die Ankunft iranischer Tankschiffe in venezolanischen Gewässern – trotz der Drohungen der USA – wird als erfolgreicher Meilenstein im Kampf um Souveränität, Unabhängigkeit und Frieden interpretiert. So bewertete es der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza in seiner Antwort an Michael G. Kozak, der ein Diplomat im US-Außenministerium und dort stellvertretender Sekretär für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre ist. Dieser hatte zu den Lieferungen geschrieben:
Mehr Lügen & Korruption. Diesmal tauscht Maduro das Gold des venezolanischen Volkes gegen Terrorbenzin aus dem Iran. Niemand glaubt seinen Behauptungen; jeder weiß, dass der Treibstoff für [...] seine Kumpane & seine kubanischen Herren bestimmt ist. Der Mangel und die langen Schlangen werden nicht verschwinden, bis Maduro dies tut.
Arreaza reagierte mit folgendem Retweet auf die Äußerungen von Kozak:
Es muss ein harter Tag für das Imperium sein, wenn Länder unter Ihrer Aufsicht ihre Souveränität ausüben. Während Ihre Politik des Regimewechsels immer wieder scheitert, bewegt sich die Welt weiter in Richtung Kooperation und Gleichgewicht. Es gibt kein Zurück, egal wie viele Menschen Sie sich wünschen, dass sie verschwinden würden.
Sowohl Venezuela als auch der Iran hatten nach unbestätigten Berichten Befürchtungen geäußert, dass die USA versuchen könnten, die Transporte durch den Einsatz ihrer in der Karibik stationierten Kriegsschiffe zu vereiteln. Der Iran warnte vor jeglichen Vergeltungsmaßnahmen und betonte, dass der venezolanisch-iranische Handel völlig legitim sei. Ein Eingreifen der USA käme Piraterie gleich.