Griechenland: Migrationsgegner zerstören neue Flüchtlingsunterkünfte

In Panagitsa und Arnissa haben Unbekannte zwei Hotels verwüstet, in denen angeblich 100 Migranten und Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Wie die Polizei später erklärte, hatten rund 150 Demonstranten zuvor versucht, die Busse zu blockieren, welche die Migranten zu den Hotels bringen sollten.

Die Präsidentin der Gemeinde Panagitsa, Androniki Parthenopoulou, verurteilte die Angriffe, betonte aber auch, dass die Region bereits sehr viele Menschen aufgenommen habe.

Vor zwei Tagen wurde uns mitgeteilt, dass 57 Migranten in unserem Dorf ankommen werden. Unser Dorf besteht aus 500 Menschen, und wir beherbergen bereits 100 Migranten in einer Einrichtung, und es gibt zwei weitere, die jeweils 55 Bewohner haben. Es gab allgemeine Zwischenfälle im Dorf, und wir veranstalteten eine friedliche Demonstration am Ortseingang gegen die Ankunft der Migranten. [...] Ich glaube nicht, dass dies von Bürgern aus Panagitsa getan wurde.

Eine Einheimische ist ebenfalls der Meinung, dass die Region nicht noch mehr Menschen aufnehmen könne:

Im Moment gibt es in Panagitsa bereits 100 Migranten im Umkreis von zwei Kilometern. Ich glaube, dass die Menschen in Panagitsa nicht noch mehr Migranten aufnehmen können. Es sind Menschen, die keine Arbeit haben, und sie streunen durch die Straßen. Meiner Meinung nach sind sie nicht so gefährlich, wie man sie charakterisiert, aber es sind Menschen, die keine Beziehungen zu Panagitsa haben. Ich glaube, wir wollen nicht noch mehr Menschen, wir haben schon genug mit denen, die hier sind.

Die griechische Regierung versucht, die Überfüllung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln durch die Umsiedlung der Migranten aufs Festland zu lindern. Doch dort werden die Umsiedlungen nicht akzeptiert. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Protesten und Aktionen gegen die Umsiedlungen.