Zwei Demonstrationen mit jeweils nur 20 Teilnehmern waren für den Samstag am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin genehmigt worden. Der Protest gegen die COVID-19-Beschränkungen fand auf den Straßen rund um den Platz statt, während sich ein vom Bündnis Seebrücke unter dem Motto "Leave No One Behind" organisierter Gegenprotest auf dem Platz direkt vor der Berliner Volksbühne versammelte. Aufgrund der Berliner Bestimmungen zur Eindämmung von COVID-19 ist es derzeit nur bis zu 20 Personen erlaubt, an "festen öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel" teilzunehmen. Am 4. Mai wird die Zahl auf 50 erhöht.
Während der Demonstration im Cannstatter Wasen in Stuttgart forderte der Organisator Michael Ballweg das Ende der Einschränkungen und Begrenzungen der Grundrechte. Auf einem Schild stand: "Gegen Zwangsimpfung und Überwachungs-App", auf einem weiteren "Demokratie statt Merkelatur". Auch die Deutschland-Flagge war in der Menge zu sehen.
In der Nähe fand auch ein weiterer Protest von Aktivisten statt, die Anti-Nazi-Transparente hochhielten. Die Stuttgarter Polizei wollte keine Schätzungen der Teilnehmerzahlen abgeben. Die Demonstration wurde nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Eilbeschwerde gegen das Verbot zugelassen.
"Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Präsident, Sie haben sicherlich einem internen Lagebericht über das Phänomen des Ausbruchs des Stuttgarter 'Freiheitsvirus' gelesen. Das Virus ist hoch ansteckend und hat innerhalb von 2 Wochen mehrere hundert Menschen in Stuttgart infiziert", sagte Ballweg auf der Bühne und fügte hinzu, er schätze, dass etwa 5.000 Menschen zu dieser jüngsten Demonstration gekommen seien. Wie die Polizei mitteilte, hielten sich die Demonstranten nach eigenen Angaben weitgehend an die Regeln der sozialen Distanz.
Aus Deutschland wurden jüngst 163.936 Fälle von Coronavirus-Infizierten gemeldet, mit 6.736 Todesfällen im Zusammenhang mit diesem Virus, so die Johns Hopkins University am Samstag.
Mehr zum Thema – Berlin: Demonstranten fordern inmitten der Corona-Krise mehr Rechte für Gesundheitsarbeiter