Spanien: Hunderte stehen nach schweren Wirtschaftseinbrüchen wegen Corona für Lebensmittelhilfe an

In Madrid kommt es vermehrt zu sogenannten "Hungersschlangen". Aufnahmen aus der spanischen Hauptstadt Menschen, die von der durch das Coronavirus verursachten Wirtschaftskrise betroffen sind und Lebensmittelspenden brauchen. Diese werden von Stiftungen in verschiedenen Pfarreien der Stadt verteilt. Der Präsident einer solchen Stiftung sagt, dass hier einst "nur" 50 Menschen anstanden. Durch Corona sei die Zahl auf 2.000 gestiegen.

Das am Dienstag aufgenommene Filmmaterial zeigt Bewohner, die auf Lebensmittel warten, die von der Madrina-Stiftung verteilt werden. Vor Ort ist auch Conrado Gimenez, der Präsident der Stiftung, der sehr besorgt angesichts der jüngsten Entwicklungen ist.

Von diesen einst 50 Müttern pro Tag, von diesen 400, 500 pro Monat sind wir auf 2.000 pro Tag gestiegen – 2.000 pro Tag! Und darüber hinaus sind nicht nur sie in dieser prekären Situation, in dieser Gefährdung, sondern sie wachsen auch in den mittleren sozialen Schichten heran, bei den Arbeitslosen. [...] Wir haben Mädchen gehabt, die weinen. Mütter, die, sobald sie [das Essen] bekommen haben, zu weinen begannen. Und ich bete zu Gott, dass wir uns um jede einzelne von ihnen kümmern können. Möge es uns nie an etwas fehlen, um allen helfen zu können, denn jeden Tag melden sich 100, 200 weitere [Menschen] an. Das ist gewaltig.

Er merkte an, dass die meisten Lebensmittel aus privaten Spenden, von Restaurants und Unternehmen stammen und dass private Einrichtungen tätig sind, um soziale Ungleichheiten zu mildern.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bis Dienstag in Spanien 210.773 bestätigte Fälle von COVID-19 und 23.822 Todesfälle verzeichnet.