Putin zu Corona-Krise: Versorgung muss für alle frei von Handelskriegen und Sanktionen sein

Der russische Präsident Wladimir Putin hat auf die Schaffung "grüner Korridore" gedrängt, um wesentliche Güter und Technologien, die Länder bei der Bekämpfung des Coronavirus benötigen, frei von Sanktionen und Handelskriegen zu halten. Während der Videokonferenz zum G20-Gipfel schlug er vor, ein solches Moratorium zu schaffen und einen gemeinsamen Aktionsplan zur Stabilisierung und Unterstützung der Volkswirtschaften zu erarbeiten.

Putin forderte Folgendes:

Es ist nicht weniger wichtig, in der Zeit der Krise sogenannte 'grüne Korridore' zu schaffen, frei von Handelskriegen und Sanktionen für die gegenseitige Versorgung mit Medikamenten, Lebensmitteln, Ausrüstung und Technologien. Im Idealfall sollten wir ein gemeinsames Moratorium einführen, das auf Solidität beruht und auf jegliche Einschränkungen bei der Lieferung lebensnotwendiger Güter und Finanztransaktionen für deren Erwerb verzichtet.

Erst kürzlich hatten die USA Schlagzeilen gemacht, weil sie die Sanktionen gegen den Iran verschärften, obwohl das Land schwer vom Coronavirus betroffen ist. Venezuela, das die USA ebenfalls unter ein heftiges Sanktionsregime gestellt haben, beklagt schon lange, dass die US-Sanktionen spürbar die Gesundheitsversorgung im Land treffen.


Putin bekräftigte seine Überzeugung, dass gerade jetzt, wo viele Länder stark von der Coronavirus-Krise getroffen werden, ein gemeinsamer Plan zur Unterstützung der Weltwirtschaft notwendig sei.

Er sagte auch, dass das Hauptrisiko der Pandemie die Langzeitarbeitslosigkeit sei, und schätzte, dass die Arbeitslosigkeit weltweit "in jedem Szenario" das Niveau von 2009 übersteigen werde.

Die Corona-Krise hatte auch Auswirkungen auf das G20-Treffen. Der Sondergipfel wurde nämlich virtuell abgehalten und stellte das erste Video-Gipfeltreffen in der Geschichte der G20 dar.