Seit Dezember wird mit den Taliban wieder über einen Friedensschluss in Afghanistan verhandelt. Drei Monate hatten die Verhandlungen geruht. Die Zahl der zivilen Opfer des Krieges in Afghanistan steigt unterdessen weiter. Letzte Woche prangerte die Unabhängige Menschenrechtskommission Afghanistans einen Drohnenangriff der USA in der westlichen Provinz Herat an.
Die USA trügen damit die Schuld am Tod von 15 Zivilisten, darunter auch drei Kindern. Regionale und ausländische Einheiten wurden aufgefordert, bei ihren Militäroperationen vorsichtiger zu sein, damit keine Zivilisten verletzt werden.
Der afghanische Sprecher des Vereidigungsministeriums, Rohullah Ahmadzai, kommentierte die Einsätze so:
Die Kooperation mit ausländischen Kräften ist für uns wichtig.
Die Koalition flog im Jahr 2019 insgesamt 8.800 Einsätze. Die Mehrzahl der Angriffe aus der Luft wurde von US-Streitkräften unternommen. Wurde 2018 noch 7.362 Mal großkalibrige Munition eingesetzt, so stieg diese Zahl im Jahr 2019 auf 7.423 an. Diese Zählung umfasst alle Bomben- und Raketenangriffe, Angriffe mit 105-mm-Granaten aus AC-130-Kanonen sowie den Beschuss mit 20-mm-Kanonen und weiteren Waffen.
Mehr zum Thema - US-Truppenabzug aus Afghanistan: Statt in die Heimat geht es nun gen China?