Nach iranischem Eingeständnis: Ukraine fordert Entschädigung der Opfer

"Dieser Morgen bringt die Wahrheit", twitterte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij, nachdem der Iran zugegeben hatte, dass "menschliches Versagen" zum Abschuss des Flugzeugs mit 176 Menschen an Bord geführt habe. Er forderte ein "volles Schuldeingeständnis".

Selenskij wandte sich über Twitter an die Öffentlichkeit, nachdem die iranische Regierung am Samstagmorgen die Verantwortung für die Katastrophe übernommen und zugegeben hatte, dass das Flugzeug der Ukrainian International Airlines abgeschossen wurde. 

Dieser Morgen bringt die Wahrheit (ans Tageslicht). Die Ukraine besteht auf einem uneingeschränkten Schuldeingeständnis. Wir erwarten, dass der Iran die Verantwortlichen vor Gericht stellt, die Leichen zurückgibt, Entschädigungen zahlt und sich offiziell entschuldigt. Die Untersuchung muss vollständig, offen und ohne Verzögerungen oder Hindernisse fortgesetzt werden.

Zuvor hatte sich der iranische Präsident Hassan Rohani ebenfalls über Twitter an die Öffentlichkeit gewandt:

Die interne Untersuchung der Streitkräfte kam zu dem Schluss, dass bedauerlicherweise aufgrund menschlichen Versagens Raketen abgeschossen wurden, die zum schrecklichen Absturz des ukrainischen Flugzeugs und dem Tod von 176 unschuldigen Menschen geführt haben. Untersuchungen werden fortgesetzt, um diese große Tragödie und diesen unverzeihlichen Fehler aufzuklären. Die Islamische Republik Iran bedauert zutiefst diesen desaströsen Fehler. Meine Gedanken und Gebete sind bei allen trauernden Familien. Ich spreche ihnen mein aufrichtiges Beileid aus.

Von deutscher Seite gab es bisher keine offizielle Erklärung.

Unterdessen ist ein Video aufgetaucht, das den Moment des Starts einer Luftabwehrrakete zeigen soll, die den Abschuss des ukrainischen Flugzeuges herbeigeführt hat.

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