Nach den iranischen Angriffen auf US-Truppen im Irak haben die USA weitere Wirtschaftssanktionen gegen Teheran verhängt. Das teilten US-Außenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin am Freitag in Washington mit. Die neuen Strafmaßnahmen betreffen demnach unter anderem mehr als ein Dutzend der größten Stahl- und Eisenproduzenten im Iran mit Sanktionen belegt. Auch einzelne Produzenten von Aluminium und Kupfer würden ins Visier genommen. Mnuchin sagte, damit werde das iranische Regime von Einnahmen in Milliarden-Höhe abgeschnitten. Außerdem werden acht hochrangige Vertreter des iranischen Regimes mit Sanktionen belegt, die in die jüngsten Attacken auf US-Truppen involviert gewesen seien, sagte Pompeo.
Die Lage am Persischen Golf war eskaliert, nachdem die USA den iranischen Topgeneral Qassem Soleimani Ende vergangener Woche in Bagdad gezielt getötet hatten. Der Iran hatte in der Nacht zum Mittwoch mit einem – angekündigten – Angriff auf zwei von den USA genutzte Militärstützpunkte im Irak geantwortet. Tote gab es dabei nicht.
Danach hatten Trump und der iranische Präsident Hassan Rohani verkündet, den Konflikt zunächst auf politischer Ebene führen zu wollen. Am Mittwoch sprach Trump zwar von friedlichen Ambitionen der USA und wünschte dem iranischen Volk und seiner Führung "Wohlstand und Harmonie", gleichzeitig kündigte er jedoch eine Verschärfung der Sanktionen gegen das Land an.
Am Donnerstag sagte der US-Präsident, bestehende Sanktionen seien bereits verschärft worden. Er nannte aber keinerlei Details, sondern verwies auf eine spätere Bekanntmachung.
Trump hatte 2018 das mühsam ausgehandelte internationale Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt, weil es aus seiner Sicht nicht weit genug geht. Die Amerikaner versuchen seitdem, Teheran mit einer "Kampagne maximalen Drucks" in die Knie zu zwingen, und haben nach und nach massive Wirtschaftssanktionen gegen das Land verhängt.
Die bereits verhängten US-Sanktionen zielen insbesondere auf den Ölsektor und der Bankensektor ab – die beiden Lebensadern der iranischen Volkswirtschaft. Die Amerikaner wollen den Iran so dazu drängen, sein Raketenprogramm aufzugeben. Sie werfen Teheran auch vor, wesentlicher Förderer von Terroristen im Nahen Osten zu sein, und verlangen hier eine Kehrtwende. Zuletzt wurden die US-Sanktionen aber immer kleinteiliger.
Die Strafmaßnahmen aus Washington setzen dem Iran bereits seit Langem zu und haben dort eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Die iranische Führung spricht von einem "Krieg gegen die Wirtschaft" ihres Landes.
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(dpa/ rt deutsch)