Im Rahmen einer jüngsten Umfrage von YouGov für den Tagesspiegel rangiert Angela Merkel weiterhin auf den ersten Platz der Beliebtheitsskala, auch wenn sich jeder Dritte ein baldiges Ende der Großen Koalition wünscht. Als Wunschkandidat für die Nachfolge von Angela Merkel als Kanzlerin ist Friedrich Merz – allerdings mit nur 13 Prozent Zustimmung. Mit 59 Prozent der Befragten sieht nämlich die Mehrzahl weder Merz noch CDU-Chef Markus Söder (acht Prozent), Annegret Kramp-Karrenbauer (5,2 Prozent), Armin Laschet (fünf Prozent) oder Gesundheitsminister Jens Spahn (4,7 Prozent) als besonders geeignet an.
Laut einer weiteren aktuellen Veröffentlichung der Welt am Sonntag sollten Umfrageteilnehmer für das Meinungsforschungsinstitut YouGov auf die Frage antworten: "Welche Politiker werden 2020 die meiste Relevanz für die Lösung der großen außenpolitischen Herausforderungen haben?"
Demnach sollen das der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel 22 Prozent der Befragten zutrauen, dicht gefolgt mit 20 Prozent vom russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Angeblich erhielten der französische Präsident Emmanuel Macron 19 Prozent und US-Präsident Donald Trump 16 Prozent Zustimmung. Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erreichte zwölf Prozent Zuspruch, der chinesische Staatschef Xi Jinping zehn Prozent und der britische Premierminister Boris Johnson neun Prozent.
Den letzten Platz belegt die neue Bundesverteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer mit nur drei Prozent.
Allerdings werfen derartige Befragungen regelmäßig auch Zweifel an der Methodik und Verlässlichkeit der Ergebnisse auf. So erreichen angeblich (laut Welt am Sonntag) die ersten sechs "Kandidaten" (bis Xi) bereits 99 Prozent der Zustimmung aller Befragten. Dabei sind Johnson und Kramp-Karrenbauer noch keineswegs berücksichtigt.
29 Prozent der Befragten trauen keinem der genannten Politiker zu, für die künftigen außenpolitischen Herausforderungen von Relevanz zu sein, ganze 21 Prozent der Befragten machen gar keine Angaben.
Ein interessantes Ergebnis zeigt die Befragung zur erhofften zukünftigen Außenpolitik Deutschlands: Zu ihren Wünschen hinsichtlich des außenpolitischen Engagements Deutschlands befragt, antworteten rund 55 Prozent, dass sich Deutschland außenpolitisch stärker engagieren solle, allerdings sprechen sich gleichfalls 55 Prozent der Deutschen dabei gegen einen verstärkten Einsatz der Bundeswehr aus. Lediglich 27 Prozent würden einen Kurs hin zu noch mehr Einsätzen der Bundeswehr befürworten.
Den Umfrageergebnissen zufolge sprechen 22 Prozent der Befragten der Union unter den im Bundestag vertretenen Parteien die höchste Kompetenz zur Lösung außenpolitischer Konflikte zu, nur jeweils acht Prozent trauen das Grünen, SPD oder AfD zu, während Linke und FDP in dieser Frage nur vier Prozent Zustimmung erhalten.