"Time" kürt Greta Thunberg zur Person des Jahres

Das "Time Magazin" kürte die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg als jüngste Persönlichkeit überhaupt zur Person des Jahres. "Greta Thunberg ist die überzeugendste Stimme zur wichtigsten Angelegenheit unseres Planeten geworden", erklärte das US-Magazin.

Thunberg ist die erste Schwedin, die den Titel erhält. "Das ist natürlich riesengroß. Ich bin sehr dankbar und hoffe, dass das der Bewegung helfen wird", sagte Thunberg kurz nach Bekanntgabe der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter.

Wenige Stunden vor der Bekanntgabe hatte Thunberg eine Rede auf der Weltklimakonferenz in Madrid gehalten. Darin kritisierte die junge Schwedin die Regierungen wohlhabender Staaten für ihre Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel. In einer auf wissenschaftliche Daten zu CO2-Emissionen und die Erderwärmung gestützten Rede legte sie eindringlich die Fakten zu den Folgen dar, sollten die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad verfehlt werden. 

"Jeder Bruchteil eines Grades zählt", sagte Thunberg. Die eigentliche Gefahr sei nicht die Untätigkeit der für die Krise verantwortlichen Regierungen und Unternehmen, "sondern die Tatsache, dass Politiker und Konzernchefs es so aussehen lassen, als würden sie etwas tun". Das Jahrzehnt, das in nur drei Wochen beginne, "wird unsere Zukunft definieren". Die Menschen bräuchten jetzt unbedingt ein Zeichen der Hoffnung:

Aber es gibt Hoffnung, ich habe es gesehen – sie kommt nicht von Regierungen und Konzernen, sondern vom Volk.

Thunberg ist die Initiatorin der internationalen Klimabewegung Fridays for Future. Sie hatte sich im August 2018 vor den Reichstag in Stockholm gesetzt, um die Politiker ihres Landes zu einem stärkeren Einsatz gegen den Klimawandel zu bewegen. Mittlerweile protestieren regelmäßig Tausende Menschen in aller Welt für mehr Klimaschutz, viele davon auch in Deutschland. Thunberg wurde für ihren Einsatz gegen die Klimakrise unter anderem bereits mit dem Menschenrechtspreis von Amnesty International sowie dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Die Time-Redaktion würdigt mit dem Titel seit dem Jahr 1927 die Persönlichkeiten des Weltgeschehens, die das vergangene Jahr am stärksten geprägt haben. Vor vier Jahren, im Jahr der Flüchtlingskrise, war es zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein Jahr später wurde Donald Trump Time-Person des Jahres, nachdem er kurz zuvor die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hatte. In der Vergangenheit gehörten aber auch Adolf Hitler und Josef Stalin zu den Geehrten.

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