Nach Angaben des Armed Conflict Location and Event Data Project (ACLED) hat der Krieg im Jemen bereits 100.000 Opfer gefordert. 24 Millionen Menschen sind in dem auch schon vor dem Krieg als arm geltenden Land auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die neuen Zahlen zu den minderjährigen Opfern des Jemen-Kriegs gab das jemenitische TV-Netzwerk al-Masirah bekannt. Durch Luftangriffe der saudisch geführten Koalition trugen 800 Kinder bleibende körperliche Behinderungen wie Lähmungen davon. 80.000 Kinder litten an psychischer und nervlichen Schäden durch den Krieg. Von den rund drei Millionen unterernährten Kindern sind 400.000 stark unterernährt, 3.600 Kinder wurden getötet.
Die Schließung des internationalen Flughafens von Sanaa führte dazu, dass 320.000 Jemeniten, die ins Ausland zur medizinischen Behandlung reisen wollten, nicht ausreisen konnten. Dadurch starben 42.000 Menschen, dreizehn Prozent davon Kinder.
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Die saudisch geführte Koalition begann vor fünf Jahren den Kampf gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Dem Iran wird vorgeworfen, dort einen Stellvertreterkrieg zu führen und die Huthis zu bewaffnen.
Nach neusten Berechnungen wird ein Andauern des Kriegs für weitere fünf Jahre die internationale Gemeinschaft 29 Milliarden Dollar an humanitärer Hilfe kosten. Laut des International Rescue Commitees (IRGC) hätte die geleistete humanitäre Hilfe mit Erfolg dafür gesorgt, die Unterernährung der jemenitischen Kinder zu bekämpfen. Deren Direktor David Miliband aber warnt, dass der Krieg im Jemen durch die Deckung und die Unterstützung der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und anderer westlicher Mächte weiterhin andauern wird. So bräuchte es allein 20 Jahre, um im Bereich Hunger bei Kindern im Jemen den gleichen Stand zu erreichen, wie es ihn vor Ausbruch des Konflikts gab.