Israel liefert vermeintlichen russischen Hacker an USA aus

Die israelischen Behörden haben den Russen Alexei Burkow an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Sein Anwalt Michail Ironi bestätigte dies am Dienstag. Die USA werfen dem Russen Cyberkriminalität vor.

Der Sankt Petersburger Alexei Burkow reiste im Dezember 2015 als Tourist nach Israel. Er wurde am Flughafen von Tel Aviv auf Antrag der USA festgenommen und seitdem vier Jahre lang in einem israelischen Gefängnis festgehalten. Die USA beschuldigen ihn, Zahlungssysteme gehackt und Geld von Kreditkarten gestohlen zu haben. Burkow selbst streitet alle Vorwürfe ab. Er behauptet, ein einfacher Programmierer zu sein. Burkows Anwälte hatten gegen seine Auslieferung Einspruch erhoben, doch der Oberste Gerichtshof Israels lehnte diesen am 10. November ab. 

Die russische Botschaft in Israel sagte, der Vorfall lasse Zweifel an der Fähigkeit der israelischen Behörden aufkommen, die Sicherheit der russischen Touristen in Israel zu gewährleisten.

Russland hatte Israel wiederholt aufgefordert, Burkow in seine Heimat auszuliefern: So soll auch der Deal im Raum gestanden sein, den Russen gegen die 26-jährige Israelin Naama Issachar auszutauschen, die in Russland wegen Drogenschmuggels festgenommen und verurteilt worden war. Issachar reiste im April von Neu-Delhi nach Tel Aviv über den Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Dort fanden die russischen Behörden etwas Cannabis in ihrem Gepäck. Den Schmuggel bestritt sie. Ihre Anwälte argumentierten, dass sie sich nur im Transitbereich aufgehalten habe, somit nicht an die Drogen in ihrem aufgegebenen Gepäck gelangen und auch nicht an jemanden in Russland hätte verkaufen können. Sie wurde in Russland später zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.

Mehr zum ThemaKreml über Cyber-Operationen gegen Russland: Große Zahl der Angriffe kommen aus den USA