Nach Putin-Erdoğan-Gipfel: Abkommen im Nordsyrien-Konflikt erzielt

Russland und die Türkei haben sich auf ein Abkommen zur Befriedung des Konfliktes geeinigt. Im Rahmen des Abkommens, das Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan vereinbarten, sollen auch türkische und russische Kräfte gemeinsame Patrouillen durchführen.

Nach stundenlangen Diskussionen verkündeten die Präsidenten Russlands und der Türkei auf einer gemeinsamen Pressekonferenz die Details ihres Abkommens zur Befriedung des Syrien-Konfliktes. So sollen russische und türkische Streitkräfte gemeinsame Patrouillen durchführen. Diese Patrouillen sollen sich auf das Gebiet bis zu 30 Kilometer hinter der türkisch-syrischen Grenze beschränken. Gleichzeitig sollen russische Militärpolizisten und syrische Grenztruppen ab Mittwoch das Gebiet Nordsyriens betreten, das außerhalb der türkischen Operationszone liegt, um sicherzustellen, dass sich die Kräfte der Kurdenmiliz YPG zurückziehen und ihre Waffen abgeben. Die Türkei stimmte einer Verlängerung der Waffenruhe mit den YPG zu. Ankara betrachtet die YPG als Schwesterorganisation der dort verbotenen PKK.

Auf der Pressekonferenz betonte Putin erneut, dass sich alle illegal in Syrien stationierten ausländischen Kräfte zurückziehen müssten. Der russische Präsident erklärte, dass die Türkei diese Ansicht teile und sich zudem für die territoriale Integrität Syriens ausgesprochen habe. Putin betonte ebenfalls, dass die syrische Regierung und die kurdischen Kräfte Verhandlungen aufnehmen müssen.

Nach dem Einmarsch der Türkei im Norden Syriens am 9. Oktober hatte die Türkei einen rund 120 Kilometer langen Streifen erobert. Letzte Woche hatten die USA einen Waffenstillstand zwischen den kurdischen Kräften und der Türkei vermittelt, der vorsah, dass sich die YPG bis 22 Uhr Ortszeit heute zurückziehen. Die Türkei hatte mehrmals damit gedroht, mit der Offensive fortzufahren, sollten sich die YPG-Kämpfer bis zum Ablauf des Ultimatums nicht zurückziehen.

Moskau hatte die Türkei wiederholt dazu aufgerufen, Zurückhaltung zu üben und keine Schritte zu unternehmen, die der Souveränität und territorialen Integrität des syrischen Staates sowie einer politischen Lösung des Syrien-Konfliktes schaden könnten.