Erdoğan: Deutschlands Außenminister Heiko Maas hat keine Ahnung von Politik

In Berlin entschied man sich wegen der türkischen Offensive in Nordsyrien für eine Einschränkung der Rüstungsexporte an die Türkei. Der türkische Präsident Erdoğan holte daraufhin gegen den deutschen Außenminister Maas aus und bezeichnete diesen als politischen Dilettanten.

Die Türkei startete vor einer Woche ihre Offensive in Nordsyrien. Präsident Recep Tayyip Erdoğan ließ es sich nach dem Berliner Entscheid, Rüstungsexporte in sein Land einzuschränken, nicht nehmen, den deutschen Außenminister Heiko Maas zu kritisieren: 

Da kommt der deutsche Außenminister – ein Mann, der seine Grenzen nicht kennt – und sagt: Wir werden der Türkei keine Waffen verkaufen. Wir sind am Ende. 

Alle Waffen aus Deutschland, die in der Syrien-Offensive Ankaras zum Einsatz kommen könnten, dürfen nun nicht mehr exportiert werden. Andere Waffengeschäfte mit der Türkei dürfen weiterlaufen. Auf Twitter schrieb Maas als Reaktion zu dem Entscheid: 

Forderungen und Drohungen aus dem Ausland, um Erdoğan von seinen Plänen abzubringen, eine Schutzzone in Nordsyrien einzurichten, erteilte dieser eine deutliche Absage. Die Sanktionen aus den USA fürchte er nicht. Von Politik verstünde Maas nichts, so Erdoğan: 

Wenn Du etwas von Politik verstehen würdest, würdest Du nicht so sprechen. 

Laut Maas könnte die türkische Offensive zu einer "Destabilisierung der Region" und einem "Wiedererstarken des IS" führen: 

Wir (die deutsche Regierung) rufen die Türkei dazu auf, ihre Offensive zu beenden. 

Im Zuge der türkischen Militäroperation sollen sich bereits 190.000 Menschen auf der Flucht befinden. Am Donnerstag wird eine US-Delegation in der Türkei eintreffen, um Erdoğan zu einem Waffenstillstand zu bewegen. 

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