Vermeidung militärischer Konfrontationen in Syrien – Putin lädt Erdoğan nach Russland ein

Der türkische Präsident Erdoğan hat die Einladung des russischen Präsidenten Putin angenommen, nach Russland zu kommen, um das Thema Syrien zu besprechen. Dies vereinbarten beide Seiten in einem Telefonat. Es geht um die Vermeidung militärischer Konfrontationen in Syrien.

Russische Soldaten patrouillieren derzeit auf der Kontaktlinie türkischer und syrischer Soldaten. Moskau will einen Konflikt vermeiden. Aus dem Kreml hieß es dazu am Dienstag:

(Putin hat Erdoğan telefonisch) zu einem Arbeitstreffen in den nächsten Tagen eingeladen. Die Einladung wurde angenommen. 

Der russische Präsident äußerte dabei gegenüber Erdoğan seine Besorgnis über mögliche weitere Ausbrüche von IS-Gefangenen aus kurdischen Gefängnissen.  

Die US-Truppen hatten sich bekanntlich aus Syrien zurückgezogen. US-Präsident Donald Trump wollte einen Zusammenstoß mit dem türkischen Militär vermeiden. Trump fordert von Erdoğan nun eine Waffenruhe und will diese notfalls mittels Sanktionen gegen die Türkei erzwingen. Eine US-Delegation unter Leitung von Vizepräsident Mike Pence will in Ankara einen Waffenstillstand erreichen. Die Chancen hierfür sind jedoch gering, denn Erdoğan will die sogenannte Schutzzone nicht aufgeben.

Diese soll 50 Kilometer breit und 35 Kilometer tief werden. Die Offensive Ankaras gilt kurdischen "Terroristen" der YPG und der PKK. Die YPG verbündete sich jüngst – aus Angst vor ethnischen Säuberungen des Gebiets – mit den Truppen der regulären Syrischen Arabischen Armee unter Präsident Bashar al-Assad. Die syrischen Streitkräfte sind dem Ruf der Kurden gefolgt und haben in Manbidsch Positionen bezogen. 

EU-Staaten haben auf die türkische Militäroperation mit einem Verbot von Waffenverkäufen und -lieferungen an die Türkei reagiert. 

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