Russische Journalistin im Iran wegen Verdacht auf Spionage für Israel verhaftet

Die russische Journalistin Julija Jusik wurde im Iran vermutlich wegen Spionageverdachts in Gewahrsam genommen. Ihr Ex-Ehemann schrieb auf Facebook, dass Jusik im Iran früher als Korrespondentin gearbeitet habe. Ihr drohten nun bis zu zehn Jahre Haft.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax zitiert den Presse-Attaché der russischen Botschaft in Teheran Andrei Ganenko, wonach Jusik beschuldigt wird, für israelische Geheimdienste zu arbeiten. Das iranische Außenministerium habe bisher nicht über die Festnahme informiert. Das russische Außenministerium teilte mit, der iranische Botschafter sei einbestellt worden, um die Lage zu klären.

Russische Behörden gingen zunächst davon aus, dass sich Jusik im Iran privat aufgehalten habe. Am Flughafen von Teheran sei ihr der Pass entzogen worden. Am nächsten Tag seien iranische Behördenvertreter in ihr Hotelzimmer gekommen und hätten sie festgenommen. In der U-Haft habe sie nur eine Minute Zeit gehabt, um ihre Angehörigen zu kontaktieren.

Jusiks Ex-Mann, der Journalist Boris Wojzechowski, schrieb auf Facebook, dass Julija im Iran früher als Korrespondentin gearbeitet habe. Ihr drohten nun wegen der Spionagevorwürfe bis zu zehn Jahre Haft. Am Samstag soll sie vor ein Gericht in Teheran kommen.

Jusik arbeitet für unterschiedliche Medien in Russland und ist auch Buchautorin. Sie hat mehrere Bücher über den Terrorismus im Kaukasus geschrieben, unter anderem das Buch "Allahs Bräute" über kaukasische Selbstmordattentäterinnen. 

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