Washington hat kein Recht, Neu-Delhi zu sagen, was es in Moskau kaufen kann und was nicht. Das erklärte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar gegenüber Reportern während eines Besuchs in den Vereinigten Staaten. Er kommentierte damit die Pläne Indiens, das russische Flugabwehrraketensystem S-400 zu erwerben. Er sagte:
Wir haben immer gesagt, dass das, was wir kaufen – die Beschaffung von militärischer Ausrüstung – sehr wohl ein souveränes Recht ist.
Wir möchten nicht, dass uns ein Land sagt, was wir in Russland kaufen oder nicht kaufen sollen. Ebenso wenig möchten wir, dass ein Land uns sagt, was wir in den USA kaufen oder nicht kaufen sollen.
Diese Wahlfreiheit gehört uns und wir denken, dass es im Interesse aller liegt, das anzuerkennen.
Gleichzeitig sagte der indische Spitzendiplomat, dass Indien mit den USA deren Sorgen bezüglich des Kaufs der S-400 diskutieren werde.
New Delhi kündigte bereits im Jahr 2015 Pläne für den Kauf der russischen S-400-Flugabwehrsysteme an. Ein Vertrag über die Lieferung der Defensiv-Waffe im Wert von 5,43 Milliarden US-Dollar wurde während des Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Indien im Jahr 2018 unterzeichnet. Dies hatte zu Empörung vonseiten Washingtons geführt. Die USA drohten damit, Sanktionen gegen Länder zu verhängen, die Waffen und militärische Ausrüstung aus Russland kaufen.
Das S-400 Triumf wurde im Jahr 2007 in Betrieb genommen und ist das fortschrittlichste Langstrecken-Flugabwehrraketensystem der Welt. Es wurde entwickelt, um Flugzeuge, Marschflugkörper und ballistische Raketen, einschließlich Mittelstreckenraketen, zu zerstören und kann auch gegen Bodenziele eingesetzt werden. Das Flugabwehrraketensystem kann Ziele in einer Entfernung von 400 Kilometern in einer Höhe von bis zu 35 Kilometern angreifen.
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