Wenn es nach den Wünschen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan geht, sollte für drei Millionen Menschen im Nordosten Syriens eine Schutzzone eingerichtet werden.
Die Verhandlungen der Türkei mit den USA blieben diesbezüglich bislang ohne Erfolg. Ankara drohte daraufhin damit, selbst in Syrien für die Zone zu sorgen. Im vergangenen Jahr hatten sich Russland und die Türkei auf die Einrichtung einer Pufferzone geeinigt, die Idlib vor einer Regierungsoffensive verschont. Ankara unterhält dort zwölf Beobachtungsposten.
Auch die Gespräche am 16. September mit Russland und dem Iran waren aus Sicht Erdoğans erfolglos. Einig war man sich darüber, eine humanitäre Krise in Idlib vermeiden zu wollen. Von den Gesprächen hatte sich das türkische Staatsoberhaupt erhofft, dass diese Syrien dazu bringen können, seine Idlib-Offensive gegen terroristische Einheiten zu beenden.
Erdoğan setzt für die Schutzzone östlich des Euphrat stattdessen auf die Europäer und fordert einen neuen Flüchtlingsgipfel mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. In der Türkei sind derzeit rund 3,6 Millionen Syrer als Flüchtlinge registriert. Der Konflikt in Idlib könnte bis zu eine Million Flüchtlinge in die Türkei treiben. Erdoğan droht immer wieder damit, die sich in der Türkei aufhaltenden Flüchtlinge Richtung EU zu schicken.