Russland und der Iran werden in Zukunft Zahlungen mit einem alternativen System zum international anerkannten SWIFT-Geldtransfer-Netzwerk tätigen. Das kündigte der Gouverneur der iranischen Zentralbank Abdolnaser Hemmati an.
Anstelle von SWIFT, einem System, das grenzüberschreitende Zahlungen zwischen 11.000 Finanzinstituten in mehr als 200 Ländern weltweit ermöglicht, werden die beiden Länder ihre eigenen, im Inland entwickelten Finanznachrichtensysteme verwenden – das iranische SEPAM und das russische SPFS. Abdolnaser Hemmati erklärte:
Die Nutzung dieses Systems für den Handel- und Unternehmensaustausch zwischen den Mitgliedsstaaten der EAWU kann auch dazu beitragen, den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten zu entwickeln und auszuweiten.
Teheran wird nächsten Monat offiziell der von Russland geführten Freihandelszone der EAWU beitreten. Das Dokument über die Beteiligung des Iran wurde im Juni vom iranischen Parlament ratifiziert. Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat bereits die Umsetzung des Freihandelsabkommens angeordnet.
Anfang dieses Monats sagte der russische Präsidentenberater Juri Uschakow, dass Teheran und Moskau an einer Alternative zu SWIFT arbeiten würden.
Russland begann im Jahr 2014 mit der Entwicklung des SPFS, nachdem Washington damit drohte, das Land von SWIFT zu trennen.
Die erste Transaktion in dem SPFS-Netzwerk mit einem Unternehmen wurde im Dezember 2017 durchgeführt. Rund 500 Teilnehmer, darunter große russische Finanzinstitute und Unternehmen, haben sich bereits dem Zahlungskanal angeschlossen, während weitere ausländische Banken Interesse an einer Teilnahme gezeigt haben.
Im vergangenen Jahr hat das belgische SWIFT einige iranische Banken von ihrem Messaging-System ausgeschlossen, nachdem US-Präsident Donald Trump das bahnbrechende Atomabkommen mit der Islamischen Republik aufgegeben und die US-Sanktionen gegen Teheran wieder hergestellt hatte.
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