Bahamas: Hurrikan-Opfer ohne gültiges US-Visum sollten Flüchtlingsschiff verlassen

Hunderte von Einwohnern der Bahamas, die per Schiff vor der Zerstörung des Hurrikan Dorian flüchten wollten, wurden via Lautsprecher angewiesen, ohne gültiges US-Visum wieder von Bord zu gehen. US-Einwanderungsbehörden machen dafür die Schiffsfirma verantwortlich.

Der Hurrikan Dorian wurde als Sturm der Kategorie fünf eingestuft und forderte mehr als 43 Todesopfer. Die Anwohner der Abaco-Inseln werfen den Behörden vor, tatenlos geblieben und Plünderungen zugelassen zu haben. Die Zahl der Opfer wird weiter steigen, da von Hunderten Menschen jede Spur fehlt. Ingesamt 70.000 Personen sind auf Lebensmittelhilfen und Notunterkünfte angewiesen. 

Auf Twitter teilte der Reporter Brian Entin von WSVN ein Video. Darin sieht man, wie die Fähre Balearia den Ankommenden per Lautsprecher mitteilt, dass alle diejenigen, die kein gültiges US-Visum besitzen, wieder von Bord gehen sollten. Die Fähre transportierte evakuierte Hurrikan-Opfer von Freeport nach Fort Lauderdale: 

Dies widerspricht einem Bericht von CNN, wonach Evakuierte von den Bahamas ohne Visum in die USA einreisen dürfen, wenn sie in Besitz eines gültigen Reisedokuments sind und keinen kriminellen Hintergrund haben. 

Auch der Reporter Entin forschte nach. In Florida teilte ihm ein CBP-Beamter (Customs and Border Protection) mit, man akzeptiere die Hurrikan-Flüchtlinge von den Bahamas auch ohne Visum. Die Durchsage sei der Fährgesellschaft geschuldet. Das Video wurde Teil des US-Präsidentschaftswahlkampfs. Gegner Trumps wie der Republikaner Beto O'Rourke bezeichneten dies als "Gipfel der Brutalität".

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