Ein Schiff wird kommen. Im Fall der 16 Jahre alten schwedischen Klimaaktivistin ist es eine Rennsegelyacht, die sie von Großbritannien mit in die USA und nach Südamerika zu Klimakonferenzen an Bord nimmt. Eigentlich sollte Greta Thunberg nach den Sommerferien die gymnasiale Oberstufe besuchen. Aber aufgrund ihrer Aktivitäten als Klimaaktivistin nimmt sie sich ein Jahr Auszeit. Ihr Protest begann mit einem Schulstreik vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm.
Im Zuge des Wahlkampfes protestierte sie so gegen den Klimawandel und forderte von Politikern eine neue Umweltpolitik. Eine PR-Firma wurde auf sie aufmerksam. Es formierte sich die "Fridays for Future"-Bewegung, die Schüler zum Blaumachen an jedem Freitag aufrief. Für ihren Aktivismus wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Mehrere deutsche Städte riefen den Klimanotstand aus, und die Politik diskutiert über Emissionssteuern und sogar innerdeutsche Flugverbote.
Auf Instagram schrieb Greta über ihre Reise nach Nord- und Südamerika:
Die Schwierigkeit ist, dass es auf der anderen Seite des Atlantiks ist. Und das geht nicht mit dem Zug. (...) Während des vergangenen Jahres haben Millionen junger Menschen ihre Stimme erhoben, um die führenden Persönlichkeiten der Welt für das Klima und die ökologische Notlage zu sensibilisieren. In den nächsten Monaten werden die Veranstaltungen in New York und Santiago de Chile zeigen, ob sie zugehört haben.
In den USA will sie an der New Yorker Klimakonferenz am 23. September teilnehmen und im Dezember an der UN-Klimakonferenz in Santiago de Chile. Darüber ist die Teilnahme an Klimaprotesten geplant.
Die Technik der 18 Meter langen Jacht "Malizia II" stammt vom Automobilhersteller BMW. Die Veganerin betonte, dass das Schiff keine Abgase erzeuge, der Strom aus Sonnenenergie und Unterwasserturbinen gewonnen werde. Auch der Vater von Greta Thunberg sowie ein Filmemacher werden mit an Bord sein. Gemütlich wird die Überfahrt auf der Rennyacht nicht. Die Ausstattung sei nach Aussagen von Thunberg spartanisch. Ihre Einladung nach New York stammt von UN-Generalsekretär António Guterres.