Nachdem die USA den chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei auf die schwarze Liste gesetzt hatten, brachen die Verkäufe von Mobilfunkgeräten des Herstellers aus Sichuan in Deutschland ein, musste der Vizechef David Wang einräumen. Dann aber, nachdem die Konsumenten feststellten, dass die gegenwärtigen Geräte nicht betroffen sind, erholten sich die Verkaufszahlen wieder. Die Vereinigten Staaten werfen Huawei Spionage vor. In der BMW-Welt kam man zum Thema Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen zusammen.
Die US-Regierung hatte US-amerikanischen Unternehmen verboten, Technik an Huawei zu liefern. Die Mitarbeiter Huaweis arbeiten ununterbrochen daran, dass kein Lieferengpass entsteht. Laut Wang sei Huawei zudem in der Lage, ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln.
Viel problematischer erscheint Wang nach Aussagen gegenüber der Welt der geplante 5G-Ausbau in Deutschland:
Es gibt viele Untersuchungen zur Netzqualität in verschiedenen Ländern, und Deutschland hat beim Mobilfunknetz erheblichen Nachholbedarf gegenüber anderen Ländern, sowohl bei der Geschwindigkeit als auch bei der Abdeckung. Es wird für alle Netzbetreiber eine große Herausforderung werden, in Deutschland ein angemessenes 5G-Netz zu bauen.
Die Suche nach Standorten für die Sendestationen gestalte sich als schwierig, für die Genehmigungen dieser dauere es ebenfalls lange, und es sei sehr kostspielig:
Wenn Gemeinden und Bürger aufgeschlossener wären und nicht jeden neuen Sendemast bekämpfen würden, wäre das Netz heute schon schneller und stabiler.
Sendemasten sollten auf öffentlichen Gebäuden angeboten werden. Derzeit brauche es Monate für eine Genehmigung. Der Ankündigung Donald Trumps im Rahmen des G20-Gipfels in Japan, Huawei bald wieder die Belieferung durch US-amerikanische Unternehmen zu erlauben, schenkt Huawei laut Wang so lange keine Beachtung, bis es eine offizielle Bestätigung gibt.