Zeitgleich mit Massenentlassungen: Deutsche Bank lässt Luxusschneider kommen

Insgesamt 18.000 Angestellte der Deutschen Bank werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Als am Montagmorgen unter Tränen gekündigte Mitarbeiter das Londoner Gebäude der Deutschen Bank verließen, freuten sich leitende Angestellte über den Besuch eines Maßschneiders für Luxusanzüge.

Am Sonntag gab die Deutsche Bank den Stellenabbau bekannt, am Montagmorgen wurde ganzen Teams an Vertretungen der Deutschen Bank in Hongkong und Singapur gekündigt. In London und in Niederlassungen in den Vereinigten Staaten ging die Kündigungswelle weiter. Ziel des Stellenabbaus ist der Ausstieg aus dem Aktienhandel und eine Verkleinerung im Investmentbereich. Investitionen in Technologie und Innovationen sollen helfen, die Krise der Deutschen Bank zu bewältigen. Geplant ist ein Stellenabbau von 18.000 Vollbeschäftigten bis zum Jahr 2022. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen bisher 41.500 Angestellte. 

Ein Aktienhändler der Deutschen Bank in Hongkong über die drastischen Maßnahmen: 

Die halbe Etage ist weg, und die anderen warten nur darauf, dass sie einbestellt werden. 

In London hat die Bank rund 8.000 Angestellte. Es wird angenommen, dass hier bis zu 3.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren könnten. Unklar ist, wie viele Menschen hier insgesamt vom Stellenabbau betroffen sein werden. Aber ungünstiger hätte die Visite des Luxus-Anzug-Schneiders Fielding & Nicholson am Montag nicht sein können. Auch auf Bildern der Nachrichtenagentur Reuters wurde diese festgehalten. 

Der Eigentümer des Anzug-Unternehmens Ian Fielding-Calcutt äußerte sich, nachdem die Bilder in den sozialen Medien geteilt wurden: 

Unser Timing war nicht toll. Wir machen fast 30 Prozent unseres Geschäfts mit Investmentbankern. Ich glaube, viele der entlassenen Leute waren Trader, die keine Anzüge tragen, also haben wir einfach weitergemacht wie bisher mit unseren Kunden, die von den Entlassungen ganz offensichtlich betroffen waren. 

Die Kosten für einen maßgeschneiderten Anzug beginnen bei 1.800 Euro.