Der US-Flugzeugbauer Boeing hat nach den Unglücken mit dem Passagierjet 737 MAX jetzt auch Mängel an der Software des Flugsimulators beseitigt. Die Verbesserungen sollen sicherstellen, dass der Simulator unter verschiedenen Flugbedingungen genauso reagiert wie das Flugzeug. Durch die Änderungen soll der Simulator den Angaben zufolge besser zeigen können, wie sich die Bedienung des manuellen Trimmrads durch die Piloten auf das Flugverhalten der Maschine auswirkt. Mit dem Trimmrad kann der Pilot den Flugwinkel des Jets verändern.
Beim Absturz einer Boeing 737 MAX von Ethiopian Airlines im März und einer gleichen Maschine der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air im Oktober waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. Möglicherweise war in beiden Fällen die MCAS-Software verantwortlich. Der Bordcomputer soll die Nase der Boeing nach unten gedrückt haben, die Besatzung war nicht mehr in der Lage, den Fehler zu korrigieren. In diesem Zusammenhang kam auch die Frage auf, wie gut die Piloten über dieses System Bescheid wussten – und wie gut sie beim Training im Simulator darauf vorbereitet worden sind.
Durch das Startverbot auch die Neuauslieferungen gestoppt
Boeing hat bisher rund 370 Maschinen der 737-MAX-Reihe ausgeliefert. Das Flugzeug ist die modernisierte Neuauflage des seit den 1960er Jahren gebauten Mittelstreckenjets Boeing 737. In den Auftragsbüchern stehen Bestellungen für rund 5.000 Maschinen. Eigentlich sollten jeden Monat mehr als 50 neue Maschinen der Reihe gebaut werden. Allerdings sind durch das Startverbot auch die Neuauslieferungen gestoppt. Boeing hat die Produktion daher bereits deutlich gedrosselt.
Konkurrenzmodell des Fliegers ist die A320neo des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Der bisher zweitgrößte Flugzeugbauer der Welt hat für seinen Jet noch mehr Bestellungen eingesammelt als die Amerikaner. Für die vom Flugverbot betroffenen Fluglinien ist der Airbus-Jet aber keine kurzfristige Alternative. Die Produktion der A320neo ist nach Angaben des Airbus-Chefs Guillaume Faury bis zum Jahr 2023 komplett ausgebucht. (dpa)
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