Wegen "dringender Angelegenheiten" - Pompeo sagt Besuch in Deutschland ab 

Der US-Außenminister Mike Pompeo ändert kurzfristig sein Programm und bietet Anlass zu Spekulationen. Der US-Politiker sagte kurzerhand einen für Dienstag in Berlin geplanten Besuch ab. Die Reise solle aber bald nachgeholt werden.

US-Außenminister Mike Pompeo hat einen für Dienstag geplanten ersten Besuch in Deutschland abgesagt. Grund seien dringende Angelegenheiten, sagte ein Sprecher der US-Botschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Besuch solle bald nachgeholt werden. "Leider müssen wir die Treffen in Berlin wegen dringender Angelegenheiten neu terminieren", sagte der Sprecher. Pompeo wolle aber bald nach Berlin kommen.

Gut ein Jahr nach seinem Amtsantritt wollte er erstmals Deutschland besuchen. In Berlin waren Treffen erst mit Außenminister Heiko Maas und dann Kanzlerin Angela Merkel geplant. Maas hatte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zu dem Gespräch gesagt, praktisch alle internationalen Großthemen und Konflikte ließen sich nur im Dialog mit Amerika lösen. "Wir brauchen den engen Draht nach Washington. Deshalb haben wir ein vitales Interesse daran, bei den dringenden internationalen Fragen eng mit den Amerikanern zusammenzuarbeiten und die europäische Position zu vertreten."

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Die deutsch-amerikanischen Beziehungen sind seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump Anfang 2017 angespannt. Die US-Regierung wirft dem NATO-Partner Deutschland mangelnde Militärausgaben vor, kritisiert das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 scharf und droht mit Strafzöllen wegen des deutschen Handelsüberschusses.

Auf eine Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz hatte der 55-jährige frühere CIA-Chef im Februar verzichtet, obwohl er zu der Zeit tagelang in Europa unterwegs war und Polen, die Slowakei, Ungarn, Belgien und Island besuchte.

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(rt deutsch/dpa)