NASA-Sonde "InSight" zeichnet erstes Mars-"Beben" auf Rotem Planeten auf

Die seit November auf dem Mars arbeitende NASA-Sonde "InSight" hat wahrscheinlich erstmals Erschütterungen durch ein Beben auf dem Roten Planeten eingefangen. Das schwache Akustiksignal wurde am 6. April, dem 128. Arbeitstag des autonomen Mars-Roboters aufgezeichnet.

Das von dem seismischen Instrument der Sonde aufgenommene Zittern scheine eher aus dem Innern des Mars als von Bewegungen auf seiner Oberfläche – wie etwa Wind – zu stammen, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Dienstag (Ortszeit) mit. Laut der NASA sind Wissenschaftler noch damit beschäftigt, die Ursache des Signals noch genauer zu erforschen.

Dennoch sprachen Experten bereits von einem Meilenstein, der eine seismische Aktivität des Mars bestätige. "Wir haben bisher Hintergrundgeräusche gesammelt, doch dieses Ereignis markiert offiziell den Beginn eines neuen Forschungsfeldes: Der "Erdbeben"-Kunde auf dem Mars!", sagte "InSight"-Experte Bruce Banerdt. "Wir haben seit Monaten auf ein Signal wie dieses gewartet", freute sich Philippe Lognonne, ein Erdbebenspezialist am französischen geophysikalischen Institut de Physique du Globe de Paris (IPGP). "Es ist so aufregend, endlich einen Beweis zu haben, dass der Mars immer noch seismisch aktiv ist."

Mit zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten soll "InSight" für mindestens zwei Jahre das Innere vom Mars erforschen und dabei vor allem mehr über dessen inneren Aufbau und die Dynamik unter seiner Oberfläche in Erfahrung bringen. "InSight" ("Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport") ist ein 360 Kilogramm schwerer Roboter, der nicht umherrollt, sondern stationär an einem Ort bleibt. Im Dezember hatten laut NASA zwei Sensoren der Sonde bereits Geräusche von Winden auf dem Roten Planeten eingefangen. Die "InSight"-Mission kostet rund 650 Millionen Euro. (dpa)

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