Iranischer Inlandsgeheimdienst deckt Spionagenetzwerk von CIA und MI6 auf

Der Leiter des iranischen Inlandsgeheimdienstes verkündete am Freitag, seine Behörde habe ein CIA- und MI6-Spionagenetzwerk aufgedeckt, welches im Iran und in der Region tätig gewesen sein soll. Die Folge waren Dutzende Verhaftungen innerhalb der Sicherheitsdienste.

Weder Washington noch London wollten sich bisher zu der Meldung äußern, wonach der iranische Nachrichtendienst ein Agentennetzwerk der US-amerikanischen CIA und des britischen MI6 aufgedeckt habe.

Der Leiter des iranischen Inlandsgeheimdienst Mahmoud Alavi:

In einer komplexen Aktion gegen die US Central Intelligence Agency (CIA) wurden 290 Spione aus ihrem Spionagenetzwerk in verschiedenen Ländern, einschließlich dem Iran, identifiziert. 

Ähnlich wurde gegen ein britisches M16 Netzwerk vorgegangen. Die iranische Regierung stellte in Aussicht, später nähere Details zu veröffentlichen. Alavi bot dem Iran "freundlich gesinnten Ländern" an, die Informationen an sie weiterzuleiten.

Die Beziehungen zwischen der US-Regierung und der Regierung des Iran verschlechtern sich, seitdem Donald Trump als US-Präsident im Amt ist. Die USA hatten im Jahr 2018 ihren Ausstieg aus dem Nuklearabkommen (JCPOA) erklärt. Die zuvor durch die USA erlassenen Sanktionen traten erneut in Kraft, unter denen die iranische Wirtschaft und Bevölkerung leiden. Die US-Regierung hatte zudem, in einem bislang einmaligen Schritt, die Revolutionsgarde des Iran (IRGC) zu einer Terrororganisation erklärt. Der Iran reagierte seinerseits. 

Der iranische Präsident Hassan Rohani rief die Regionalmächte des Nahen Ostens dazu auf, sich gegen die USA zu verbünden. Rohani bezeichnete die Sanktionen als die bisher schwerwiegendsten Sanktionen gegen die Islamische Republik Iran.