Zwei Milliarden US-Dollar und die Benennung eines permanenten US-Stützpunktes nach Donald Trump bot der polnische Präsident Duda bei seinem Besuch in Washington im vergangenen September an. Obwohl die Idee im Pentagon ein geteiltes Echo hervorrief, scheint sie dem US-Präsidenten geschmeichelt zu haben. Er beauftragte das Verteidigungsministerium mit der Überprüfung eines möglichen permanenten Stützpunktes bis zum 1. März. John Rood, Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium, reiste nun mit einem Angebot nach Warschau.
Wie dieses Angebot aussieht und ob es tatsächlich um ein "Fort Trump" geht, wurde allerdings nicht bekannt. Während einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des Senats sagte Roods Stellvertreterin Katie Wheelbarger:
Wir haben ein, wie wir denken, sehr ernsthaftes (und) robustes Angebot erstellt und wir arbeiten diese Woche noch an einigen Formalitäten. Wir werden hoffentlich nach diesem Meeting eine solide Grundlage haben, von welcher wir ausgehen können.
Das Angebot der Polen von zwei Milliarden Dollar für die Kostenübernahme nannte Wheelbarger "sehr großzügig", obwohl einige Analysten davon überzeugt sind, dass die tatsächlichen Kosten für Bau und Unterhalt deutlich über dieser Summe liegen werden. Solange aber nicht klar ist, ob die anvisierte Stationierung die gegenwärtige Durchschnittsgröße der US-Truppen in Polen von 4.500 Mann übersteigen wird und sich tatsächlich in Divisionsstärke befinden soll, kann man auch nicht über Kosten diskutieren.
Momentan werden die US-Truppen alle neun Monate ausgetauscht, um die Fassade der NATO-Russland-Grundakte aufrechtzuerhalten, die keine permanente Stationierung von Kampftruppen östlich der deutschen Grenze erlaubt. Unabhängig davon, wie groß diese neue US-Präsenz in Polen werden soll, zeigt dieser Vorgang deutlich, dass Washington der Scharade mit den rotierenden Truppenverlegungen ein Ende bereiten möchte. Einen permanenten Stützpunkt kann dann selbst die Bundesregierung nicht mehr schönreden.
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