Forderung von Skripals Mutter: Polizei soll Sohn und Enkeltochter als vermisst erklären

Die Mutter des ehemaligen britischen Doppelagenten Sergei Skripal fordert von der Polizei, ihren Sohn und die Enkeltochter als vermisst zu erklären – nach Aussage der Nichte. Sie ist der Überzeugung, ihr Onkel sei bereits verstorben. Dessen Aufenthaltsort ist weiter unbekannt.

Im März 2018 wurde auf den ehemaligen Doppelagenten Sergei Skripal und seine Tochter Julia ein Attentat im englischen Salisbury verübt. Bei der Tat soll das Nervengift Nowitschok verwendet worden sein. London macht den Kreml dafür verantwortlich. Die russische Führung weist die Vorwürfe zurück.

Die Skripals werden konsequent von den britischen Behörden abgeschirmt, nachdem sie vor über einem halben Jahr aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Selbst enge Verwandte in Russland haben noch immer keinen Kontakt zu ihnen.

Elena Jakowlewna, Mutter von Sergei Skripal, hofft weiter auf ein Lebenszeichen ihres Sohnes. Am 17. Februar gab es Berichte, dass sich sein Gesundheitszustand verschlechtert habe. Im März letzten Jahres sollen, nach Überzeugung der britischen Regierung in London, Sergei und Julia Skripal in Salisbury Opfer eines Vergiftungsversuchs mit dem hoch tödlichen Nervengift Nowitschok geworden sein.

Es folgte eine diplomatische Krise mit internationalem Ausmaß. Die britische Regierung wies russische Diplomaten aus. Russland reagierte mit gleichen Maßnahmen. London blieb Moskau Beweise schuldig.  

Gegenüber dem Nachrichtenportal Sputnik äußerte sich die Nichte von Sergei Skripal, Viktoria Skripal: 

Elena Jakowlewna hat einen Polizeibericht eingereicht, in dem sie darum bittet, Sergei und dessen Tochter Julia Skripal für vermisst zu erklären. (...) Wir hoffen, dass die Ermittler ihren Standort finden werden. 

Viktoria Skripal ist der Überzeugung, dass Sergei bereits verstorben ist. Die von den britischen Behörden der Tat bezichtigten Russen Alexander Petrow und Ruslan Boschirow wiesen in einem Interview mit RT jede Schuld von sich. Sie seien lediglich als  Touristen nach Großbritannien gereist.

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