Wegen syrischer Truppen in Manbidsch: Türkei bereitet sich auf Gespräche mit Russland vor

Am Samstag treffen sich in Moskau hochrangige diplomatische und militärische Vertreter aus Russland und der Türkei, um über die Entwicklungen im Nordosten Syriens zu sprechen, wo kurdische Milizen den Schutz vor Ankara durch Damaskus erbeten haben.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow und Verteidigungsminister Sergei Schoigu sind für ein persönliches Treffen mit ihren türkischen Kollegen Mevlüt Çavuşoğlu und Hulusi Akar bereit, die am Samstag in Moskau eingetroffen sind. Zur türkischen Delegation gehören auch der Präsidentenberater Ibrahim Kalin sowie der Geheimdienstchef Hakan Fidan.

Klarheit schaffen und Erwartungen synchronisieren

Über die bevorstehenden Gespräche sind nur wenige Details bekannt, aber die neuesten Entwicklungen rund um die von Kurden gehaltene syrische Stadt Manbidsch werden natürlich auf der Tagesordnung stehen. Die russisch-türkischen Gespräche werden dazu dienen, "absolute Klarheit zu schaffen und die Erwartungen zu synchronisieren", wie sich die Ereignisse in diesem Teil Syriens entwickeln sollen, sagte der Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten.

Die Gespräche finden nach einem kurdischen Hilferuf am gestrigen Tag statt. Die kurdischen Milizen baten Damaskus darum, das Gebiet um Manbidsch einzunehmen. Die Kurden wurden durch den Rückzug der USA aus Syrien praktisch außer Gefecht gesetzt, was sie für eine mögliche türkische Offensive anfällig macht.

Das syrische Militär vermeldete später, dass seine Streitkräfte in der kurdisch bevölkerten Region" die Flagge gehisst" hätten. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan äußerte sich diesbezüglich jedoch skeptisch und bezeichnete es als eine "psychologische Aktion".

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