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US-Dienstleister sucht "Linguisten" für Geheimoperationen von US-Spezialeinheiten am Schwarzen Meer

Der Vorfall in der Straßen von Kertsch liegt erst wenige Tage zurück. Nun wurde bekannt: Wenige Tage zuvor suchte ein Dienstleister der US-Regierung bei LinkedIn "Linguisten" für "geheime Einsätze" mit US-Spezialeinheiten am Schwarzen Meer und in "Kampfgebieten".
US-Dienstleister sucht "Linguisten" für Geheimoperationen von US-Spezialeinheiten am Schwarzen MeerQuelle: AFP

Es klingt so unglaublich, dass die Schlussfolgerung nahe liegt, dass es sich um einen operativen Sicherheitsfehler des Unternehmens handelt.

Öffentlich einsehbar sucht der militärische Dienstleister "Mission Essential" "Linguisten" für den Einsatz in der Ukraine. Ein Blick in die Jobbeschreibung offenbart dabei, was sich hinter der recht unverfänglich anmutenden Position verbirgt. Dass derart sensible Details beinhaltende Inserat ist noch immer einsehbar. Dadurch konterkariert die Stellenausschreibung das offizielle Washingtoner Narrativ, wonach keine eigenen US-Spezialkräfte in der Ukraine operierten.

Bereits in der Einleitung der acht Punkte umfassenden Anforderungsliste wird die Katze aus dem Sack gelassen, denn neben "Interpretationen" und "Übersetzungen" ist es Aufgabe der Kandidaten, "klassifizierte unvorhergesehene Operationen des US-Militärs in der Ukraine zu unterstützen". Für den gemeinen Linguisten des Weiteren recht untypisch sollen die Bewerber über "die Fähigkeit verfügen, sich unauffällig unter die lokale Bevölkerung zu mischen (to deal inconspicuously with local populace) und "in Kampfgebieten zu dienen".

Das Unternehmen "Mission Essential" hat seinen Hauptsitz in Herndon, Virginia, einem Vorort von Washington, D.C. und versteht sich als Dienstleister für Kunden aus den Bereichen "Verteidigung, Diplomatie, der Gemeinschaft der Geheimdienste, des Strafvollzugs und multinationaler Unternehmen". Zudem bietet man seine Expertise "freundlichen ausländischen Regierungen" an. 

Die Stellenausschreibung ist ebenfalls brisant, da sie bereits am 16. November erschien, also vor den Vorfällen, die sich vermeintlich im Asowschen Meer zutrugen, tatsächlich aber am 25. November an der Straße von Kertsch im Schwarzen Meer stattfanden. An der Schwarzmeerküste sollen nun ebenfalls die "Linguisten" ihren Dienst antreten, genauer gesagt in der 500.000-Einwohnerstadt Mykolaiv.

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Also ebenfalls in der Stadt, in der das Konstruktionsbataillon der US-Marine derzeit ein "maritimes Operationszentrum" auf der Ochakiv-Basis der ukrainischen Seestreitkräfte errichtet. "Neben den jährlichen "Sea Breeze"-Übungen (gemeinsamen Manövern) wird das Zentrum die Fähigkeit der Ukraine unterstützen, die Aktivitäten mit den im Schwarzen Meer tätigen Verbündeten zu koordinieren", heißt es seitens der US-Marine. 

Unterdessen deutet vieles darauf hin, dass es sich bei dem Zwischenfall am Eingang des Asowschen Meeres um eine geplante und gezielte Provokation handelte. Auch wenn auf internationaler Bühne vor allem die russische Regierung für einen behaupteten "kriegerischen Akt" verantwortlich gemacht wird. So heizte der Atlantic Council bereits am 21. November, also ebenfalls vor dem konkreten Vorfall, die entsprechende anti-russische-Debatte an:

Die Vereinigten Staaten und die EU sollten sich auch intensiv mit den Provokationen des Kremls im Asowschen Meer befassen und eine angemessene Reaktion in Betracht ziehen. Vielleicht sollte es russischen Schiffen, die von Häfen im Asowschen Meer ausfahren, nicht erlaubt sein, europäische und amerikanische Häfen anzulaufen, solange Moskau die ukrainische Schifffahrt behindert," heißt es unter anderem in dem Papier.

Nach dem Zwischenfall wurden dann sehr schnell militärische Maßnahmen gefordert, um der vermeintlichen "russischen Aggression" Einhalt zu gebieten.

Der Einsatz in Kampfgebieten der laut Stellenausschreibung des Unternehmens "Mission Essential" den Kandidaten blühen könnte, dient sicherlich ebenfalls dazu, Russlands vermeintlich zunehmend aggressives Gebaren im Asowschen Meer abzuwehren.

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