Venezolanischer Präsident Maduro: "Trump-Administration will mich töten lassen"

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro warf der Trump-Administration am Donnerstag vor, ihn ermorden zu wollen. Zuvor hatte Maduro während einer Rede vor der UN schon vor einer US-geführten Kampagne durch Medien und Politik gegen sein Land gewarnt.

Die US-amerikanische Regierung dementierte die Aussagen Maduros umgehend. Auf Maduros Vorwurf angesprochen, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, dass die Präferenz der US-Politik "eine friedliche, geordnete Rückkehr zur Demokratie in Venezuela" bleibe. Allerdings ist es unzweifelhaft, dass die USA in ihrer Geschichte mehrfach an Putschversuchen in Lateinamerika beteiligt waren. Zudem berichtete die New York Times am 8. September dieses Jahres, dass Vertreter der US-Regierung mit venezolanischen Militärs Pläne zu einem möglichen Sturz von Präsident Nicolás Maduro erörtert haben sollen.

Die venezolanische Opposition erklärte, Maduro erhebe lächerliche Anschuldigungen, um von seiner eigenen Inkompetenz abzulenken. Der potenziell "reiche Ölstaat" Venezuela leidet gegenwärtig an einer Hyperinflation, die das Land und seine Bevölkerung vor enorme wirtschaftliche und soziale Probleme stellt. Als Hyperinflation wird eine Situation bezeichnet, in der die Preise in übertriebener und unkontrollierter Weise um mehr als 50 Prozent pro Monat steigen. Im November 2017 betrug die monatliche Preissteigerungsrate 56,7 Prozent. Und seitdem befindet sich das Land im Prozess der Hyperinflation. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte sie im August 2018 mit einer monatlichen Preissteigerung von 223,1 Prozent.

Einen gewichtigen Anteil an den wirtschaftlichen Problemen des Landes tragen die Sanktionen der USA, wie selbst die Maduro nicht gerade freundlich gesonnene FAZ in 2017 feststellen musste. Maduro, ein ehemaliger Busfahrer und Gewerkschaftsführer, sagte in einer Fernsehsendung am Donnerstagabend, die Vereinigten Staaten hätten die Regierung im benachbarten Kolumbien gebeten, ihn zu töten.

"Sie haben vom Weißen Haus den Befehl erhalten, Maduro zu töten", sagte Maduro. "Doch sie werden nicht einmal ein einziges Haar von mir berühren", so Maduro weiter. Anfang Oktober hatten sich Maduro und US-Präsident Donald Trump vor der UN-Vollversammlung einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Unerwartet bot Trump zugleich aber an, sich mit Maduro zu einem direkten Gespräch zu treffen. Doch dazu kam es nicht.

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