Von Anbeginn des Krieges im Donbass gegen die eigene Bevölkerung, versuchte die Ukraine an moderne Waffen aus dem Westen zu kommen. Die Waffenbestände stammten noch hauptsächlich aus Sowjetzeiten, eine eigene Produktion für bestimmte Waffengattungen wurde lange Zeit aus Kostengründen nicht in Erwägung gezogen. Laut einer Analyse des Bonn International Center for Conversion im Jahr 2005 verfügte die Ukraine noch über 2,4 Millionen Tonnen an Raketen und Munition. Die aus der Sowjetzeit stammenden Depots waren noch randvoll und an einen modernen Krieg dachte niemand, daher gab es auch keinen Bedarf für eine eigene Produktion.
Obwohl die US-Regierung von Präsident Barack Obama offiziell Waffenlieferungen in die Ukraine ablehnte, gab es dennoch immer wieder Berichte, die das Gegenteil bezeugten. Wie zum Beispiel der Fall des US-Unternehmens AirTronic USA, welches sowjetische Panzerabwehrgeschütze des Typs RPG-7 modernisiert und verkauft. Im November 2016 schloss das Unternehmen mit der Ukraine einen Vertrag über einhundert Stückt der modernisierten Version PSLR-1, mit Lieferung am 8. April 2017.
Wozu beziehen also die Vereinigten Staaten tausende Maschinengewehre und Panzerabwehrgeschütze aus einem Land, welches Washington offiziell protegiert und dessen Präsident immer wieder geradezu nach Waffen bettelt? Zumal ja die USA selbst der weltgrößte Waffenproduzent- und Exporteur sind.
Die USA spielen die Rolle eines Waffenschiebers und kaufen in ganz Osteuropa und auf dem Balkan Waffen auf, die entweder über das Special Operations Command (SOCOM) abgewickelt werden, oder über das relativ unbekannte Picatinny Arsenal der US-Armee in New Jersey. Dokumente belegen, dass allein im September 2016 Waffen für über 17 Millionen US-Dollar aus der Ukraine bezogen wurden, allesamt für das US-amerikanische Programm der Ausrüstung von sogenannten Rebellen in Syrien.
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Diese Dokumente belegen aber auch ein weiteres pikantes Detail: die Käufe dieser für Syrien bestimmten Waffen wurden über das FMS-Programm (Foreign Military Sales) abgewickelt und nicht von Washington, sondern von einem nicht näher genannten Drittstaat bezahlt. Als - nach eigenen Angaben - „fundamentales Werkzeug der US-Außenpolitik“, obliegt die Ausführung des Programms direkt dem Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten von Amerika.