Putin-Trump-Treffen in Helsinki: "Der Kalte Krieg ist längst vorbei"

US-Präsident Donald Trump bezeichnete sein mit Spannung erwartetes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als "guten Start". Sein russischer Amtskollege sah in den Gesprächen den ersten wichtigen Schritt zur Verbesserung der Beziehungen.

"Wir haben die ersten Schritte in eine strahlendere Zukunft gemacht", sagte US-Präsident Donald Trump nach vierstündigen Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in der finnischen Hauptstadt Helsinki. 

Unsere Beziehungen waren nie schlechter, als sie es jetzt sind. Das hat sich vor vier Stunden geändert", sagte Donald Trump. "Ich glaube das wirklich", fügte der US-Präsident hinzu.

Der russische Staatschef bezeichnete das Treffen als ersten Schritt zur "Beseitigung des Rückstands" in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Natürlich gibt es nach wie vor zahlreiche Probleme, und wir haben den Rückstand nicht vollständig aufgeholt, das war unmöglich, aber ich glaube, wir haben den ersten wichtigen Schritt in diese Richtung getan", sagte Putin auf einer Pressekonferenz nach dem Treffen am Montag in Helsinki.

Die Gespräche mit dem US-Präsidenten "fanden in einer offenen, geschäftlichen Atmosphäre statt", so Putin. "Ich betrachte sie als erfolgreich und nützlich."

Laut dem russischen Staatschef fokussierten sich sich die beiden Präsidenten "auf den aktuellen Stand und das Potenzial der russisch-amerikanischen Beziehungen sowie auf aktuelle internationale Themen".

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"Es ist offensichtlich, dass die bilateralen Beziehungen schwierige Zeiten durchlaufen, aber diese Schwierigkeiten und die derzeitige angespannte Atmosphäre haben keine objektiven Gründe", so Putin. 

Der Kalte Krieg ist längst vorbei, die Zeit der akuten ideologischen Konfrontation zwischen den beiden Ländern gehört der Vergangenheit an, und die Situation hat sich in der Welt drastisch verändert", erklärte der russische Staatschef.

"Die Welt möchte, dass wir miteinander auskommen", fügte der US-Präsident zu. In den Gesprächen ging es nach Angaben von Trump unter anderem um Atomwaffen, Handelsfragen und die Beziehungen zu China.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow, der sich zeitgleich mit seinem US-Amtskollegen Mike Pompeo getroffen hatte, schrieb auf Twitter über den Gipfel von Helsinki: "Besser als super!"

Die Opposition in den USA bewertete den Gipfel wiederum als verheerend. In einigen Kommentaren war sogar von "Verrat" die Rede. Der langjährige US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain äußerte sich ebenfalls über den Kurznachrichtendienst Twitter mit den Worten: "Die heutige Pressekonferenz in Helsinki war eine der schändlichsten Aufführungen eines amerikanischen Präsidenten in der Geschichte."

Keine Einmischung Russlands in US-Wahl

Der russische Präsident wies jede Einmischung in den US-Wahlkampf im Jahr 2016 klar zurück. "Ich wiederhole, was ich schon mehrere Male gesagt habe: Russland hat sich nie eingemischt und wird sich nie einmischen – weder in innere amerikanische Angelegenheiten noch in einen Wahlprozess", sagte Putin bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum Abschluss des Gipfels.

Natürlich hätten die Russen Sympathie für Trump als Kandidaten entwickelt. "Aber ist es nicht normal, dass man eine Sympathie für einen Menschen entwickelt, der eine Beziehung zu unserem Land entwickeln will?", fragte Putin.

Der US-Präsident betonte seinerseits, es habe bei seinem Wahlsieg keinerlei Geheimabsprachen mit Russland gegeben. Die Präsidentschaftswahl 2016 habe er aufgrund seines Wahlkampfs gewonnen. "Es gab keine geheimen Absprachen." Er habe Putin damals gar nicht gekannt. "Wir haben eine brillanten Wahlkampf geführt, und deshalb bin ich Präsident."

Auf die Frage eines Journalisten, ob die Regierung in Moskau kompromittierendes Material gegen Trump habe, antwortete der russische Staatschef: "Ich kann mir nichts Absurderes vorstellen. Also bitte, lassen Sie diesen Unsinn."

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