Die von den G5-Ländern Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad aufgestellte Einheit mit rund 5.000 Soldaten soll für Sicherheit in der bitterarmen Sahelzone sorgen und über die Bekämpfung von Terroristen und Schleuserbanden auch die illegale Migration von Afrika nach Europa eindämmen. Erst in diesem Jahr sagte die EU ihr 176 Millionen Euro zu, Deutschland verdoppelte die Mittel beinahe.
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In dieser Woche teilte die UN-Mission (MINUSMA) mit, dass Soldaten des malischen G5-Bataillons am 19. Mai "summarisch und/oder wahllos 12 Zivilisten auf dem Viehmarkt von Boulkessy hingerichtet haben", anscheinend als Vergeltung, nachdem ein Soldat bei einem Angriff im Mai getötet wurde, so die UN-Mission in Mali.
Der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs, Mahamat Saleh Annadif, "fordert die malischen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass die laufenden gerichtlichen Ermittlungen so bald wie möglich durchgeführt werden können".
Ebenso fordert er die malischen Behörden und die der Gemeinsamen Streitkräfte der G5-Sahelzone auf, ihre militärischen Operationen im Einklang mit den internationalen Menschenrechten und dem humanitären Recht durchzuführen und die Zivilbevölkerung zu schützen.
Malis Kampf gegen dschihadistische Gruppen im Land wurde durch eine Reihe mutmaßlicher Gewalttaten beeinträchtigt, von denen einige von der Regierung anerkannt werden und die die Fähigkeit des Landes, stabile Umstände für die Wahlen am 28. Juli zu schaffen, beeinträchtigen.
Verteidigungsminister Tiéna Coulibaly hatte erst kürzlich die Existenz eines Massengrabes mit 25 Opfern eines Armeeeinsatzes bestätigt. Die Armee wird im Rahmen einer EU-Mission unter anderem von der Bundeswehr ausgebildet.