Trotz US-Drohungen: Indien will weiter Öl aus dem Iran beziehen

Indien erkennt keine einseitigen Sanktionen an, daher ist es unwahrscheinlich, dass das Land der Forderung der USA nach einem Stopp der Ölimporte aus dem Iran nachkommt. Das erklärte ein Mitarbeiter des indischen Erdölministeriums.

Am Dienstag sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums, dass das Weiße Haus alle Länder auffordere, alle Einfuhren von iranischem Öl ab November zu kürzen, ohne dass Ausnahmen erwartet würden. Washington kündigte außerdem Pläne an, den Druck auf seine Verbündeten zu erhöhen, um die Finanzierung des Iran einzustellen.

Indien erkennt keine einseitigen Sanktionen an, sondern nur Sanktionen der Vereinten Nationen",

erklärte Sunjay Sudhir, der beigeordnete Sekretär für internationale Zusammenarbeit im indischen Erdölministerium, gegenüber CNNMoney.

Indien ist einer der größten Abnehmer von Öl aus der Islamischen Republik und kauft mehr iranisches Rohöl als jedes andere Land, wenn man China außer Acht lässt. Nach Angaben der Regierung ist der Iran nach dem Irak und Saudi-Arabien der drittgrößte Öllieferant des Landes.

Wie China wird Indien wohl kaum der US-Forderung nachgeben", zitieren Medien Analysten der Eurasia Group.

Indiens staatliche Raffinerien werden wahrscheinlich weiterhin iranisches Rohöl importieren.

Laut Schätzungen der Gruppe kauft Indien derzeit etwa 700.000 Barrel iranisches Öl pro Tag, dadurch werde der Iran zu einer kritischen und strategischen Versorgungsquelle, um den wachsenden Energiebedarf des Landes zu decken.

Indien und die USA versuchen derzeit, die Frage der gegenseitigen Zölle zu lösen, nachdem US-Präsident Donald Trump Abgaben auf den Import von Stahl und Aluminium aus Indien erhoben hatte. Neu-Delhi versprach, ab dem 4. August mit Zöllen auf 29 Produktkategorien aus den USA darauf zu antworten.

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