Der globale Reichtum nimmt weiter kräftig zu und konzentriert sich immer stärker bei Millionären. 2017 kletterten die Privatvermögen weltweit währungsbereinigt um 7,1 Prozent auf 201,9 Billionen Dollar (171,4 Billionen Euro), so das Ergebnis einer am Donnerstag in New York vorgestellten Studie der Boston Consulting Group (BCG). Ohne Währungsbereinigung betrug der Anstieg sogar zwölf Prozent und fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Die Zahlen schließen Immobilienvermögen nicht mit ein.
Das Hoch an den Börsen und die Stärke vieler Währungen gegenüber dem Dollar haben dem weltweiten Vermögenswachstum einen enormen Schub gegeben", sagte BCG-Expertin Anna Zakrzewski.
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Davon profitierten vor allem Millionäre, bei denen sich dem "Global Wealth Report" zufolge inzwischen die Hälfte des weltweiten Vermögens ballt. 2012 lag ihr Anteil noch bei unter 45 Prozent. Damit bestätigt die Studie einmal mehr das Klischee von den Reichen, die immer reicher werden.
Der Anteil des globalen Vermögens, der von Millionären gehalten wird, ist im Jahr 2017 auf 50 Prozent gestiegen – gegenüber 45 Prozent im Jahr 2012, angetrieben hauptsächlich von den sehr vermögenden Individuen, die in Kapitalanlagen mit höheren Ertragsaussichten investieren.
Die meisten Millionäre in den USA
Haushalte, welche über ein Vermögen von mehr als 20 Millionen Dollar verfügen, kommen zusammen auf insgesamt 26,4 Billionen Dollar.
Das Finanzvermögen der Deutschen stieg der BCG-Analyse zufolge um währungsbereinigte 4,3 Prozent auf 7,5 Billionen Dollar. Damit rangiert Deutschland weltweit unverändert auf Platz fünf. An erster Stelle stehen die USA (80,5 Billionen Dollar), dahinter folgen China (20,7 Billionen), Japan (16,8 Billionen) und Großbritannien (9,3 Billionen). Amerika ist auch das Land mit den meisten Millionären - hier steht Deutschland weltweit nur auf Platz sieben.
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Das vergleichsweise moderate Wachstum in Deutschland sei unter anderem auf das konservative Anlageverhalten zurückzuführen, heißt es in der Studie. 36 Prozent des Privatvermögens seien hierzulande Spareinlagen oder Bargeld, während lediglich 19 Prozent in Aktien und Fonds stecke. Im Ausland gehen die Menschen mehr Risiko ein - dort werden der Analyse nach nur 27 Prozent der Vermögen auf Sparkonten oder in bar gehalten und 35 Prozent in Aktien oder Fonds. (dpa/ rt deutsch)