USA wollen Türkei keine Kampfflugzeuge verkaufen - Türkei sucht nach neuen Anbietern

Ein US-Pastor wurde in der Türkei wegen Terrorverdachts festgenommen und die Türkei plant, von Russland Raketenabwehrsysteme zu erwerben. Dies könnte dazu führen, dass die USA den Verkauf von Kampfflugzeugen boykottiert. Der türkische Außenminister kündigte an, nach anderen Verkäufern zu suchen.

Die Türkei wollte mehr als 100 F-35 Kampfflugzeuge von den Amerikanern erwerben. Für die Produktion der ersten 50 Flugzeuge erhielt das Pentagon im Jahr 2017 schon 3,7 Milliarden Dollar als Vorauszahlung. Das Komitee des US-Senats verabschiedete vergangene Woche ein Gesetz, wonach die Türkei vom Ankauf der Lockheed Kampfflugzeuge F-35 ausgeschlossen werden soll. Anstoß nimmt Washington an der Inhaftierung eines Pastors und dem Kauf von Raketen aus Russland. Dem Pastor Andrew Brunson könnten bis zu 35 Jahre Haft bei einer Verurteilung drohen. Ihm wird eine Verbindung zu dem versuchten Putsch im Jahr 2016 vorgeworfen. 

Mevlut Cavusoglu, teilte mit, dass sein Land nach anderen Verkäufern Ausschau halten werde, obwohl die Vorauszahlungen schon getätigt wurden: 

Die Anzahlungen für das Projekt wurden schon getätigt. Dies ist ein umfangreiches Abkommen. Es ist nicht nur der Erwerb, sondern auch die gemeinsame Produktion. 

Man wolle keine schlechten Beziehungen zu den USA, aber Washington müsse die Flugzeuge nach Plan liefern. Derweil halte man Ausschau nach anderen Möglichkeiten in Russland sowie bei NATO-Ländern. Letztes Jahr unterzeichneten Moskau und Ankara eine Vereinbarung, wonach Russland den Türken S-400 Flugabwehrraketensysteme verkaufen wird. Die Eröffnung der amerikanischen Botschaft in Jerusalem schürte die diplomatischen Spannungen zwischen Ankara und Washington. Cavusoglu wies daraufhin, dass die Türken gegen die Präsenz amerikanischer Truppen auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik sind.