Nicht die vielzitierte internationale Gemeinschaft, sondern lediglich Saudi-Arabien und die israelische Regierung begrüßen den Vertragsbruch Washingtons. Europa bietet dieser trotz unabsehbarer Konsequenzen auch die Chance, sich endlich von den Vereinigten Staaten zu emanzipieren und eine eigenständige Außenpolitik zu betreiben.
Trump beeilte sich zudem anzukündigen, dass sämtliche Sanktionen weiter hochgefahren und neue eingeführt würden - was vor allem auch europäische und deutsche Unternehmen treffen könnte, die mit dem Iran Geschäfte tätigen.
Der iranische Präsident Hassan Rohani zeigt sich derweil zuversichtlich, dass der Atomdeal auch ohne die USA eine Zukunft hat. Kurz nach Donald Trumps Rede erklärte er im iranischen Fernsehen IRIB:
Es gibt kein 5+1 mehr, es gibt nur noch 5, und wir werden sehen, wie die (Unterzeichner-) Länder hierauf reagieren. Ich habe dem Außenminister aufgetragen, das Abkommen innerhalb der kommenden Wochen mit den anderen Ländern zu diskutieren. Falls es Fortschritte gibt, bleiben wir im Abkommen.
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Dass ausgerechnet Saudi-Arabien den Austieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran begrüßt, sollte auch eingefleischten Transatlantikern deutlich machen, worum es tatsächlich geht: um die regionale Vorherrschaft, die sowohl Riad als auch Tel Aviv durch den zunehmenden Einfluss Teherans gefährdet sehen.