Trotz intensiver Warnungen von Sicherheitsberatern: Trump hat Putin zum Wahlsieg gratuliert

Bevor Donald Trump am Dienstag zum Hörer gegriffen hat, um Wladimir Putin anzurufen, hatten ihm Sicherheitsberater speziell dazu Unterlagen zusammengestellt, in denen laut Beamten, die mit dem Telefonat vertraut sind, besonders eine Aufforderung an den US-Präsidenten in Großbuchstaben hervorgehoben war: "GRATULIEREN SIE NICHT".

In dem Telefonat drückte Trump aber nicht nur seine Glückwünsche über Putins Wiederwahl aus. Er erklärte:

Der Aufruf hatte auch damit zu tun, dass wir uns wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft treffen werden, damit wir über Waffen diskutieren können, über das Wettrüsten. Wie Sie wissen, hat er gesagt, dass ein Wettrüsten keine tolle Sache ist. Das war direkt nach der Wahl, eine der ersten Aussagen, die er machte. Und wir geben dieses Jahr 700 Milliarden Dollar für unser Militär aus, und eine Menge davon ist dafür, dass wir weiterhin stärker bleiben als jede andere Nation der Welt.

Wäre es nach seinen Beratern gegangen, hätte Trump vor allem eines aussprechen sollen: Eine Verurteilung des Nervengiftanschlags auf Herrn Skripal und seine Tochter Putin gegenüber, bei dem die Schuldfrage für die britische, deutsche, französische und auch für die Regierung der USA bereits geklärt ist.

Obwohl die Trump-Regierung erst vergangene Woche neue Sanktionen gegen Russland verhängt hat – offensichtlich des Skripal-Falles wegen – hat Trump darauf verzichtet, der Aufforderung seiner Berater nachzukommen, sich der Beschuldigung Russlands anzuschließen. Stattdessen wünschte er seinem Amtskollegen alles Gute für die anstehende Amtsperiode und sprach sicherheitsrelevante Themen wie Nordkorea, den Iran und Syrien an.