Videoclip von angeblicher Homo-Hochzeit in Saudi-Arabien sorgt für Wirbel

Ein Videoclip, der in den sozialen Medien Saudi-Arabiens auftauchte, soll eine Hochzeit eines schwulen Paares zeigen. Laut Medienberichten soll es daraufhin zu Razzien durch die saudischen Behörden gekommen sein. Homosexualität ist in Saudi-Arabien illegal.

Wie die Webseite The New Arab berichtet, haben saudische Behörden Razzien als Reaktion auf einen Videoclip durchgeführt, der eine angeblich schwule Hochzeitszeremonie in dem Land zeigen soll.

Das Videomaterial tauchte offenbar letzte Woche in den sozialen Medien auf, und löste bei vielen Kommentatoren Empörung bis hin zu homophoben Aussagen aus. Einige Nutzer machten den neuen, vermeintlichen moderateren Stil des Kronprinen Mohammad Bin Salman für das Video verantwortlich. Es gab jedoch auch positive Äußerungen zu dem Video., 

Das ist das neue Saudi-Arabien unter der Führung von Mohammed bin Salman", heißt es in einem der Tweets.

Einige Twitter-Nutzer sprachen davon, dass es sich bei dem Clip nur um einen Scherz handeln könne. Das Video zeigt zwei Männer in traditioneller saudischer Kleidung bei der Hochzeitszeremonie. Die beiden Männer gehen durch einen offenen Gang, während im Hintergrund Musik spielt.

Die Zeremonie soll Ende letzter Woche im Gouvernement Aradiyat in Mekka stattgefunden haben, so die Nachrichtenseite Al Marsd. Ali bin Youssef al-Sharif, von der der Regierung des Gouvernements Aradiyat, sagte, dass die Behörden derzeit eine Untersuchung durchführen und weitere Details veröffentlichen würden, sobald sie die Herkunft der Videos verifiziert hätten.

Er ermahnte die Bürger Saudi-Arabiens gleichzeitig, sich an die "Moral und die tugendhaften Werte ​​dieses gesegneten Landes" zu halten. Homosexualität ist in Saudi-Arabien illegal.

In Saudi-Arabien sind homosexuelle Handlungen strafbar und im Höchstmaß mit der Todesstrafe bedroht. Die Gerichte verhängen auch Peitschenhiebe und Gefängnisstrafen von unterschiedlicher Dauer. Ende 2007 wurden zwei Männer wegen homosexuellen Geschlechtsverkehrs zu jeweils 7.000 Peitschenhieben verurteilt. Ein Diskriminierungsschutz der sexuellen Orientierung besteht aufgrund der Illegalität nicht.