Iran bietet Damaskus Hilfe im Kampf gegen IS in Kobane an
Angesichts des Vormarsches der sunnitischen Miliz "Islamischer Staat" (IS; ehem. ISIS) hat der Iran der syrischen Regierung seine Hilfe im Kampf gegen dessen Präsenz im Norden Syriens angeboten. Marzieh Afkham, Sprecherin des iranischen Außenministeriums, kündigte am Mittwoch an, Teheran sei "bereit, konkrete Maßnahmen einzuleiten", wenn Damaskus darum bitte.
Gegenüber dem staatlichen iranischen Auslandsrundfunksender Press TV fügte sie hinzu: "Kobane ist Teil der Souveränität und territorialen Integrität Syriens und wenn die Regierung um Hilfe sowie Unterstützung bitten sollte, sind wir bereit, zu helfen!"
Sie gab des Weiteren ihrer Besorgnis über die Lebensbedingungen Ausdruck, unter denen die Bewohner infolge der Angriffe seitens des IS litten, und fügte hinzu, die Islamische Republik sei bereit, humanitäre Hilfe und Medizin nach Kobane zu schicken. Allerdings habe, so ergänzte Afkham, Damaskus bis dato noch nicht angefragt.
Die iranische Außenamtssprecherin warnte vor einer humanitären Katastrophe in der belagerten Stadt und forderte die Staaten dazu auf, die syrische Regierung im Kampf gegen die Terroristen zu unterstützen sowie humanitäre Hilfsgüter nach Kobane zu schicken.
Berichten vom Mittwoch zufolge soll es den kurdischen Einheiten infolge einer massiven Intensivierung der Luftunterstützung durch die von den USA geführte Anti-IS-Koalition zunächst gelungen sein, die Oberhand zu gewinnen und IS-Kämpfer, die es zuvor geschafft hatten, in einige südliche Bezirke der Stadt zu gelangen, wieder aus dieser zu vertreiben.
Laut Mustafa Ebdi, einem kurdischen Journalisten und Aktivisten aus Kobane, sollen in den Straßen der Maqtala-Siedlung im Südosten Kobanes zahlreiche Leichen von IS-Kämpfern liegen. Auch die so genannte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte den Rückzug des IS aus einigen Teilen Kobanes bestätigt.
Kurdische Offizielle erklärten, dass die Luftschläge seitens der US-geführten Koalition unwirksam seien. So hätten 2000 der IS Militärfahrzeuge elf Tage lang in einem Tal südwestlich von Kobane gestanden, ohne dass sie angegriffen worden. "Als ob sie sie bloß erschrecken und bestenfalls ein wenig Schaden anrichten wollten", formulierte es der Sprecher der Syrisch-Kurdischen Studentenorganisation, Ahmed Shekho.
Mittlerweile, so ergänzte der Studentenführer, sei der IS im Osten der Stadt und es habe ein Straßenkampf begonnen. "Es ist wie ein Bandenkrieg", so Shekho. Aber die Kämpfer würden jede Straße kennen. "ISIS ist besser ausgerüstet", ergänzte Shekho. "Aber die Kämpfer kennen jede Straße."
Nach letzten Meldungen aus Kobane, sollen mittlerweile 40 Prozent der Stadt, inklusive des kurdischen Hauptquartiers, unter Kontrolle des IS gefallen sein.