Putin und Simonjan starten RT India – Indien begrüßt den Sender begeistert

RT India geht auf Sendung: Der neue Sender liefert der indischen Öffentlichkeit objektive Informationen über Russland und stärkt die bilaterale Zusammenarbeit. Während das Programm in vielen Ländern gesperrt ist, wird RT in Indien begeistert empfangen. Reichweite: 675 Millionen Zuschauer.

Russlands Präsident Wladimir Putin und RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan haben in Neu-Delhi offiziell den Start des Senders RT India vollzogen. Der neue englischsprachige Nachrichtensender soll der indischen Öffentlichkeit objektive Informationen über Russland liefern und die bilaterale Zusammenarbeit stärken. Bei der Eröffnung sagte Putin:

"Wir starten den Sender Russia Today in Indien – RT India. Das ist ein wichtiges Ereignis, weil es Millionen Bürgern Indiens ermöglicht, unsere Realität genauer wahrzunehmen, wie Russland lebt, denkt und wohin es strebt."

Putin verwies darauf, dass RT in einigen Ländern aus "Angst vor der Wahrheit" verboten werde. Viele westliche Medien würden vor allem die Haltung ihrer Regierungen wiedergeben. Gleichzeitig betonte er, dass RT eine "durchweg verlässliche Informationsquelle" sei, die den Interessen ihrer Zuschauer diene. Er bekräftigte, dass RT den Zuschauern "wahrheitsgemäße Informationen über Russland und die Ereignisse in der Welt" vermitteln wolle. 

"Ich hoffe sehr, dass RT nicht nur das heutige Russland zeigt, sondern unseren Gesellschaften hilft, sich bei zentralen Fragen und Prioritäten unserer Zusammenarbeit zu orientieren."

Simonjan bedankte sich bei Putin für seine Teilnahme:

"Danke an Wladimir Wladimirowitsch Putin dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, unseren Kanal in Indien persönlich zu eröffnen und offiziell zu starten. Wir werden alles tun, um Sie nicht zu enttäuschen. Wir werden jeden Tag versuchen, uns die hohe Wertschätzung, die Sie uns entgegengebracht haben, neu zu verdienen. Das ist für uns alle sehr erfreulich." 

Während RT India in Indien mit Begeisterung empfangen wird, wird das Programm in vielen "böswilligen" Ländern gesperrt, so Simonjan. Sie hob die positive Resonanz Indiens hervor.

"Überall drohen strafrechtliche Konsequenzen für jegliche Zusammenarbeit mit uns. Und das gastfreundliche Indien, als gutgesinnte Nation, heißt uns willkommen und freut sich sehr über unsere Eröffnung. Die Worte der offiziellen Vertreter Indiens inspirieren uns und zeigen, dass wir dies nicht umsonst getan haben – es war längst überfällig."

Zur Eröffnung lief eine Werbekampagne unter dem Motto: "Der Dialog hat längst begonnen, wir machen ihn nur lauter". Dazu gehörte ein Metro-Zug, der der russisch-indischen Freundschaft gewidmet war. Nachdem der Enkel von Bollywood-Legende Raj Kapoor Fotos davon gepostet hatte, verbreitete sich der Zug viral in den sozialen Medien.

Auch Putin und Simonjan erinnerten während der Zeremonie an Raj Kapoor, den "indischen Charlie Chaplin", "Vater des indischen Kinos" und Mitbegründer Bollywoods. Er spielte unter anderem die berühmte Figur des Vagabunden im gleichnamigen Film. Besonders populär in der Sowjetunion wurde auch das Lied "Awaara Hoon", das Kapoors Figur im Film sang. Putin betonte die tiefen historischen Wurzeln und die stabile Basis der Beziehungen zwischen dem indischen Volk und Russland. In einer Videoeinspielung wurde ein Zitat Gandhis gezeigt, das Putin in seiner Rede aufgriff:

"Indira Gandhi sagte genau: 'Wir haben viel getan, und unsere Beziehungen haben uns immer genützt und niemals anderen geschadet.' Das ist eine sehr treffende Definition."

Kremlsprecher Dmitri Peskow beglückwünschte das RT-Team und seine Zuschauer ebenfalls zum Start des Senders RT India

"Ihr beginnt eure Arbeit in der größten Demokratie der Welt. Manchmal ist es besser, das Sende­recht in einer kleinen, sogenannten Demokratie zu verlieren – und dafür in der größten zu starten. Setzt auf das Große. Seid die Besten!"

Laut Simonjan konnten Besucher der Eröffnungszeremonie die RT-Installation in Form einer riesigen Matrjoschka ausprobieren und eigene kurze Sendungen drehen. Im Inneren der überdimensionalen Matrjoschka befindet sich ein vollständig eingerichteter Mini-TV-Bereich mit Moderationstisch und RT-India-Mikrofon. Die Installation zog sofort zahlreiche Besucher an. Passanten blieben stehen, fotografierten sich und nahmen Videos auf. Viele gingen in die Matrjoschka hinein und probierten sich spontan als RT-Moderatoren aus.

RT India startet seinen Betrieb in einem neuen Studiokomplex in Neu-Delhi und erreicht bereits im Jahr 2025 den zweiten Platz unter den englischsprachigen Nachrichtensendern im indischen Pay-TV – noch vor CNN News18, India Today und NDTV. Die potenzielle Reichweite des Senders beträgt 675 Millionen Zuschauer.

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