Südafrika wird keine Einladung zum G20-Gipfel in Florida kommendes Jahr erhalten, da es die Mitgliedschaft "irgendwo" nicht "verdient" habe, sagte US-Präsident Donald Trump und verwies auf angebliche Übergriffe gegen weiße Farmer und einen Streit um die Übergabe des rotierenden Vorsitzes der G20. Pretoria nannte den Schritt "bedauerlich" und "auf Desinformation und Verzerrungen beruhend".
Dies folgt auf den G20-Gipfel 2025 in Johannesburg, den ersten überhaupt auf afrikanischem Boden, der trotz des Boykotts durch Washington stattfand. Die Staats- und Regierungschefs anderer führender Volkswirtschaften stimmten einer Erklärung zu, die den Klimaschutz, Schuldenerleichterungen für ärmere Nationen und den Abbau globaler Ungleichheit in den Mittelpunkt stellte – Themen, die Südafrika während seiner Präsidentschaft besonders hervorgehoben hatte. Der Gipfel endete damit, dass der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa mehr oder weniger auf den Tisch schlug, indem er Washingtons Vorschlag ablehnte, dass ein US-Gesandter die Stelle des Staatschefs bei der Übergabezeremonie einnähme. Später übergab Pretoria am Dienstag den Vorsitz in einer unauffälligen Zeremonie an Washington.
In einer Nachricht auf Truth Social kritisierte Trump am Mittwoch Südafrika dafür, diese Übergabe an einen Vertreter der US-Botschaft zu verweigern, der am Sonntag bei der Abschlusszeremonie anwesend war.
"Daher wird Südafrika, auf meine Anweisung, KEINE Einladung für den G20 2026 erhalten, der kommendes Jahr in der großartigen Stadt Miami in Florida stattfinden wird", schrieb er.
Trump wiederholte seine bereits bekannten Vorwürfe, die südafrikanische Regierung erlaube "schreckliche" Übergriffe gegen "Afrikaaner und andere Nachfahren holländischer, französischer und deutscher Siedler", und behauptete, "sie töten weiße Menschen und erlauben es, dass zufällig ihre Farmen weggenommen werden".
Er sagte, Washington werde sofort "alle Zahlungen und Hilfsleistungen" für Afrikas am stärksten industrialisierte Nation einstellen.
"Südafrika hat der Welt gezeigt, dass es kein Land ist, das eine Mitgliedschaft irgendwo verdient hat", schrieb Trump.
Südafrikas Präsident erwiderte und wies Versuche, das Land aus dem Forum zu drängen, zurück. Ramaphosa sagte, Pretoria "schätzt keine Beleidigungen aus anderen Ländern bezüglich seiner Mitgliedschaft und seines Anrechts, an globalen Plattformen teilzunehmen". Die USA hätten "aus eigenem Willen" beschlossen, den G20-Gipfel zu boykottieren, den andere Staatschefs einen der "erfolgreichsten" genannt hätten.
"Südafrika wird weiterhin als vollständiges, aktives und konstruktives Mitglied der G20 teilnehmen", erklärte Ramaphosa.
Ein weiterer, nicht ausgesprochener Streitpunkt für Trump dürfte die Klage sein, die Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel wegen des Genozids in Gaza führt.
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