Ankara schließt Entsendung türkischer Truppen in Ukraine nach Waffenstillstand nicht aus

Die Türkei erwäge die Entsendung eigener Soldaten in die Ukraine im Rahmen einer Friedensmission, teilte das Verteidigungsministerium der Republik mit. Aber vor Beginn jeglicher Gespräche über eine mögliche Beteiligung der Türkei müsse eine vollständige Waffenruhe erreicht werden, so die Behörde. 

Das türkische Verteidigungsministerium hat eine Möglichkeit zur Entsendung seiner Streitkräfte in die Ukraine im Rahmen einer internationalen Mission angekündigt. Jedoch müssten dafür drei wesentlichen Bedingungen eingehalten werden. Dies berichtete der türkische Fernsehsender TRT World am Donnerstag.

In erster Linie müssten die Seiten den vollständigen Waffenstillstand zwischen Moskau und Kiew einrichten. Sodann müssten die klaren Ziele und Befugnisse der Friedensmission festgelegt werden, und schließlich müssten die Zuständigkeiten zwischen den beteiligten Ländern geregelt werden, so das türkische Verteidigungsministerium. In der Stellungnahme der Behörde heißt es: "Die türkischen Streitkräfte sind bereit, jede Initiative zu unterstützen, die Sicherheit und Stabilität" in der Region bringe.

"Ankara, das seit Kriegsbeginn ausgewogene Beziehungen sowohl zu Moskau als auch zu Kiew unterstützt hat, verkündete, dass es für Gespräche über eine solche Dislozierung offen sei. Aber nur wenn die Ziele und Rahmenbedingungen der Mission klar definiert sind."

Dies verkündete die Behörde nach dem Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, französische, britische und türkische Soldaten in eine potenzielle Friedenstruppe aufnehmen zu wollen.

In dieser Woche teilte Macron während einer Videokonferenz der "Koalition der Willigen" mit, dass die Streitkräfte, die von der Koalition vorgesehen seien, nach Beendigung der Feindseligkeiten an strategischen Orten in der gesamten Ukraine stationiert werden sollen. Der Politiker präzisierte:

"Wir hatten nie vor, uns in der Frontzone aufzuhalten, aber an Reservepunkten in Kiew und Odessa werden wir beispielsweise Sicherheitskräfte für Ausbildungszwecke und zur Gewährleistung der Sicherheit aufstellen, wie dies auch in anderen Ländern geschieht."

Ferner bekräftigte der französische Staatschef, dass es jetzt "endlich eine Chance gibt, echte Fortschritte in Richtung eines dauerhaften Friedens" in der Ukraine zu erzielen. Die Voraussetzungen "für einen dauerhaften Frieden" seien jedoch "eine Reihe von zuverlässigen Sicherheitsgarantien, die nicht nur auf dem Papier bestehen", betonte er. 

Moskau hat wiederholt erklärt, dass die Präsenz von Streitkräften der NATO-Mitgliedstaaten auf dem Territorium der Ukraine für Russland inakzeptabel sei und als Bedrohung betrachtet werde.

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