Die Teilnehmer des G20-Gipfels haben sich für eine Reform der Vereinten Nationen ausgesprochen, einschließlich einer Erweiterung des Sicherheitsrats. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der G20 hervor, die auf dem Gipfel in der Stadt Johannesburg in Südafrika verabschiedet wurde:
"Wir bekennen uns zur Reform des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Wir rufen dazu auf, den Sicherheitsrat zu erweitern, damit er Vertreter unterrepräsentierter Regionen und Ländergruppen wie Afrika, Asien-Pazifik, Lateinamerika und Karibik umfasst."
Ferner betonten die Vertreter, dass die Reform der UNO den Ländern der Welt ermöglichen solle, "im Einklang mit ihren gemeinsamen Zielen zu leben", und kündigten ihre Absicht an, "mit allen UNO-Mitgliedern im Sinne des Aufrufs der G20 zu Maßnahmen zur Reform der globalen Steuerungsstrukturen zusammenzuarbeiten", was unter anderem auch eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO) vorsieht.
Der G20-Gipfel findet vom 22. bis 23. November in Johannesburg statt. Auf Initiative des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa wurden diesmal Änderungen am Ablauf der Veranstaltung vorgenommen – die gemeinsame Erklärung wurde nicht am Ende des Gipfels, sondern zu Beginn des Treffens der Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Zwanzig verabschiedet.
US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Durchführung des Gipfels in Südafrika als "echte Schande", da seiner Meinung nach die Behörden dieses Landes die weißen Südafrikaner verfolgen und ihre Rechte verletzen. Daher boykottierten die USA das Treffen. Auch der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Staatschef Xi Jinping verzichteten auf eine Teilnahme am Gipfeltreffen und entsandten stattdessen ihre Delegationen dorthin.
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