Michail Scheremet vertritt als Abgeordneter in der russischen Staatsduma (im Unterhaus des Parlaments) die Region Krim. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußerte sich der Politiker zu dem Rüstungsabkommen, das Emmanuel Macron und Wladimir Selenskij kürzlich unterzeichnet haben.
Laut der Vereinbarung kauft die Ukraine 100 Rafale-Kampfjets aus französischer Produktion sowie moderne Luftabwehrsysteme vom Typ SAMP-T, Radarsysteme und Drohnen. Das Rüstungsgeschäft soll sich über rund zehn Jahre erstrecken, wie das französische Präsidialamt mitteilte.
Die Unterzeichnung dieses strategischen Abkommens sei nicht auf den Wunsch zurückzuführen, die Ukraine zu stärken, meint Scheremet im Gespräch vom Dienstag. Vielmehr gehe es um einen krankhaften Wunsch des französischen Präsidenten, Russland zu schwächen.
Und weiter:
"Macron lehnt es ab, dem vom Westen angezettelten Konflikt ein Ende zu setzen und beabsichtigt, die Ukraine bis zu ihrem letzten Bürger auszunutzen. Er hofft dabei, Russland zu zerstören, das für ihn zu einer regelrechten Phobie geworden ist und über das er öfter nachdenkt als über die Zukunft des französischen Volkes."
Macron verfüge jedoch über keine Kapazitäten, "gemeine, aggressive Pläne" mit Bezug zu Russland umzusetzen.
Zuvor hatten Russlands führende Politiker mehrfach erklärt, die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine würden die Friedensbemühungen zunichtemachen. Die NATO-Staaten würden damit direkt in den Konflikt hineingezogen, was ein Spiel mit dem Feuer darstelle.
Jegliche Lieferungen vom Kampfgerät an die Ukraine seien ein legitimes Ziel für das russische Militär, gab das Außenministerium in Moskau bekannt. Die ukrainische Seite solle sich darüber im Klaren sein, dass sie früher oder später mit Russland verhandeln müsse, allerdings aus deutlich schlechteren Positionen heraus, stellte der Kremlsprecher Dmitri Peskow bei einer Pressekonferenz in Moskau klar. "Die Positionen des Kiewer Regimes verschlechtern sich von Tag zu Tag."
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