Spaltung des MAGA-Lagers: Trump entzieht Marjorie Taylor Greene seine Unterstützung

Die Spaltung des MAGA-Lagers, das Donald Trump vor einem Jahr zurück ins Weiße Haus gebracht hatte, vertieft sich. Im Konflikt um die Freigabe der Epstein-Akten hat der US-Präsident sich nun von einer seiner prominentesten Anhängerinnen im US-Parlament losgesagt.

US-Präsident Donald Trump hat der republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene, einer seiner lautstärksten Unterstützerin im Wahlkampf, seine Unterstützung entzogen. Greene hatte zuvor seinen Umgang mit der trotz Ankündigung nicht erfolgten Freigabe von Akten des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein kritisiert.

In einem Post auf der Plattform Truth Social griff Trump die Kongressabgeordnete scharf an, bezeichnete sie als "durchgeknallt" und "wahnsinnig". Sie sei "extrem links" geworden und müsse ihr Mandat verlieren. In den kommenden Vorwahlen in Greenes Wahlkreis wolle er einen anderen "geeigneten" Kandidaten "mit aller Kraft" unterstützen, kündigte der US-Präsident an.

Die Republikanerin beschwere sich trotz seiner "rekordartigen Erfolge für unser Land" immer nur, schrieb Trump weiter. Und:

"Ich kann nicht jeden Tag die Anrufe einer pöbelnden Wahnsinnigen entgegennehmen."

Greene zog 2021 in das US-Parlament ein und galt als eine der exponiertesten Vertreter der MAGA-Fraktion. Diese spaltet sich in jüngster Zeit angesichts nicht eingehaltener Versprechen des US-Präsidenten. Wichtigste Konfliktpunkte sind dabei die fortdauernde Unterstützung für die Ukraine, die Bombardierung Irans und generell das Einschwenken Trumps auf die Linie von Neokonservativen und Kriegstreibern, repräsentiert von Senator Lindsey Graham, der einen großen Einfluss auf das Weiße Haus zu haben scheint. Greene hatte mehrmals die Einstellung der Unterstützung für das Kiewer Regime gefordert.

In der Frage der Epstein-Akten, die das Weiße Haus trotz einst angekündigter Veröffentlichung weiterhin unter Verschluss hält, unterstützt Greene ein Gesetzvorhaben mit dem Ziel, deren Freigabe doch noch zu erreichen. Kommende Woche soll das Repräsentantenhaus darüber abstimmen.

In einem Interview hatte Greene die Weigerung Trumps, sein Wahlkampfversprechen einzulösen und sämtliche Epstein-Akten zu veröffentlichen, als "schwere Fehleinschätzung" bezeichnet. Sie könne sein Verhalten nicht nachvollziehen, sagte sie dem Sender CBS.

Als Reaktion auf Trump schrieb Greene am Samstag auf X, dass Trump versuche, andere Republikaner davon abzuhalten, für den Epstein-Antrag zu stimmen.

"Er geht hart gegen mich vor, um ein Exempel zu statuieren und alle anderen Republikaner vor der Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten in der nächsten Woche einzuschüchtern. Es ist wirklich erstaunlich, wie hart er darum kämpft, die Veröffentlichung der Epstein-Akten zu verhindern, dass er tatsächlich so weit geht."

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