Russlands Außenministerium gibt bekannt, insgesamt 30 japanischen Staatsbürgern die Einreise nach Russland dauerhaft zu verbieten. Moskau reagiere damit auf die antirussische Politik der Regierung in Tokio, heißt es in der Mitteilung, die am späten Dienstagabend auf der Website der Behörde veröffentlicht wurde.
Das Einreiseverbot gilt demnach unter anderem für Japans Außenamtssprecher Toshihiro Kitamura. Betroffen sind außerdem mehrere Journalisten und Universitätsprofessoren.
Die Mitteilung des Außenministeriums in Moskau lautet:
"Als Teil von Gegenmaßnahmen gegen die andauernden sogenannten Sanktionsmaßnahmen des offiziellen Tokio gegen unser Land, die mit der militärischen Sonderoperation in Verbindung gebracht werden, wurde beschlossen, den folgenden japanischen Staatsbürgern ein unbefristetes Einreiseverbot zu verhängen."
Bei einer Pressekonferenz Ende Oktober hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, angekündigt, der Dialog mit Japan werde erst dann wiederaufgenommen, wenn Tokio seinen antirussischen Kurs aufgebe und das deutlich erkennen lasse. Die aktuelle Politik Japans gegenüber Russland ziele darauf ab, dem Land und seinen Bürgern Schaden zuzufügen, betonte Sacharowa.
Weiter erklärte sie damals, es sei gerade die unfreundliche Politik der japanischen Seite gewesen, die die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern in eine Sackgasse geführt habe.
Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine hat Tokio die einseitigen westlichen Strafmaßnahmen gegen Russland unterstützt. Japan beschloss auch mehrere Sanktionspakete gegen Russland.
Allerdings gab Tokio die Kooperation mit Russland im Rahmen des Sachalin-2-Projekts nicht auf. Das Projekt deckt etwa neun Prozent des gesamten Flüssiggasbedarfs Japans.
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