Washington Post: Venezuela bittet Russland, China und Iran um militärische Hilfe

Medienberichten zufolge wendet sich Venezuelas Präsident Nicolás Maduro an Russland, China und Iran mit der Bitte um militärische Hilfe. Die USA hatten zuvor ihre Truppenpräsenz in der Karibik verstärkt und bereiten möglicherweise eine Invasion gegen Venezuela vor.

Im Vorfeld einer drohenden US-Invasion bittet Venezuela laut einem Bericht der Zeitung Washington Post Russland, China und Iran um militärische Unterstützung. Unter Verweis auf Unterlagen der US-Regierung hat das Blatt am 31. Oktober bekannt gegeben, dass Venezuelas Präsident Nicolás Maduro Briefe an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping verfasst und darin gebeten habe, der "Eskalation zwischen den USA und Venezuela" entgegenzuwirken.

Insbesondere habe Maduro chinesische Unternehmen gebeten, die Produktion von Radarsystemen zu beschleunigen. In einem Brief an Wladimir Putin, der im vergangenen Monat vom venezolanischen Verkehrsminister Ramón Celestino Velásquez bei einem Besuch in Moskau überreicht worden sein soll, habe Caracas um die Bereitstellung von unspezifizierten Marschflugkörpern sowie um Unterstützung bei der Instandsetzung der zuvor von Venezuela erworbenen Su-30MK2-Kampfflugzeuge und Radaranlagen gebeten. Zudem habe Velásquez bei seinem Besuch in Iran über Lieferungen von militärischer Ausrüstung und Drohnen mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern verhandelt. In Bezug auf Maduros Brief an China schreibt die Washington Post:

"In seinem Schreiben betonte Maduro den Ernst der wahrgenommenen US-Aggression in der Karibik und stellte die Militäraktionen der USA als Aktionen gegen China aufgrund der gemeinsamen Ideologie dar."

Wie Russland, China und Iran auf die Anfragen reagiert haben, sei aus den Dokumenten nicht ersichtlich, so das Blatt weiter. Allerdings bleibe Russland für Venezuela die "Hauptrettung". So soll nach Angaben der Webseite Flightradar24 am 26. Oktober ein russisches Militärtransportflugzeug vom Typ Il-76 in Caracas gelandet sein. Am Folgetag ratifizierte Russlands Präsident Wladimir Putin den Vertrag über eine strategische Partnerschaft zwischen Russland und Venezuela.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Nicolás Maduro der Unterstützung von Drogenkartellen beschuldigt und ein Kopfgeld auf ihn ausgeschrieben. Washington hat damit begonnen, die militärische Präsenz der USA in der Karibik auszubauen. Nach Angaben der Washington Post zählt der Truppenverband, den die USA gegen das erdölreichste Land der Welt einsetzen könnten, gegenwärtig etwa 16.000 Mann. Dazu gehören acht Kriegsschiffe und ein Atom-U-Boot. Zusätzlich nähere sich Venezuela die Flugzeugträgerkampfgruppe samt dem Flugzeugträger Gerald R. Ford und fünf Begleitschiffen, zu der insgesamt etwa 4.000 Soldaten gehören.

Maduro wies die Vorwürfe Washingtons zurück und warf Trump Kriegstreiberei vor. Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte am 30. Oktober, dass Moskau den Schutz von Venezuelas Souveränität unterstütze und Kontakte mit Caracas aufrechterhalte.

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